EU-Verlauf: Gewinne – Versicherer gefragt, ASML gefällt mit Ausblick
Marktteilnehmer erklärten die neuerlichen Kursgewinne mit anhaltender Hoffnung auf einen anziehenden Konsum der US-Verbraucher nach dem Steuerkompromiss zu Wochenbeginn. Zudem habe ASML mit einem optimistischen Ausblick gefallen, hiess es. Nach der jüngsten Kursrally müsse aber jederzeit mit einer Verschnaufpause gerechnet werden.
ASML-Papiere sprangen mit einem Zuwachs von 6,22 Prozent auf 27,935 Euro an die Spitze des niederländischen Leitindex AEX . Der Halbleiterhersteller hat dank starker Nachfrage die Zielmarke für den Auftragseingang im laufenden vierten Quartal konkretisiert. Statt der bisherigen Erwartung, Aufträge oberhalb des Vorjahreswertes von 1,3 Milliarden Euro einzuholen, stellte ASML Auftragseingänge von mehr als 2 Milliarden Euro in Aussicht. Grund für die Zuversicht sei die Belebung des Geschäfts mit Lithographiesystemen.
In der Branchenübersicht fielen jedoch Finanztitel – und hier vor allem Versicherer – mit deutlich überdurchschnittlichen Kursgewinnen. Börsianer sahen insbesondere sinkende Überschussbeteiligungen als Antrieb. An der Spitze des EuroStoxx gewannen Axa 4,89 Prozent auf 12,870 Euro. ING verteuerten sich um 3,16 Prozent auf 7,759 Euro und Zurich Financial Services kletterten als bester Wert des Schweizer SMI um 1,75 Prozent auf 243,70 Franken. Prudential gehörten mit plus 2,68 Prozent auf 651,50 Pence zu den Favoriten des «Footsie».
Unter den ansonsten ebenfalls gefragten Banken fielen Standard Chartered nach ihrem Zwischenbericht negativ auf und rutschten um 3,33 Prozent auf 1.818 Pence ab. Die britische Grossbank steuert dank guter Geschäfte in Schwellenländern und einer niedrigeren Risikovorsorge zwar auf ein Rekordjahr zu. Das Wachstum hat jedoch seinen Preis: Die Kosten wachsen etwas schneller als die Erträge – kompensiert werde dies durch eine deutlich geringere Vorsorge für mögliche Kreditausfälle. Insgesamt hat sich der Kurs der Banktitel seit März 2009 mehr als verdreifacht und auch zuletzt deutlich besser entwickelt als der europäische Bankensektor.
Deutliche Abschläge verbuchten branchenweit auch die zuletzt besonders gefragten Automobilwerte. BMW waren mit minus 3,20 Prozent auf 59,920 Euro mit deutlichem Abstand schwächster EuroStoxx-Wert. (awp/mc/ss/14)