Aktienfokus: Lonza deutlich unter Druck

An einem Medientag gestern Dienstag wies CEO Stefan Borgas zudem auf die abnehmende Zahl von Zulassungen neuer Medikamente in den Industriestaaten und die zunehmende Innovationskraft chinesischer Mitbewerber hin. Der starke Schweizer Franken schmälere das EBIT im laufenden Jahr um rund 30 Mio CHF.


Zu optimistische Erwartungen?
Bis um 12.40 Uhr verlieren die Lonza-Titel um 2,6% auf 79,55 CHF. Der SMI rückt um 0,31% vor. Der aktuelle Aktienkurs basiere auf optimistischen Erwartungen über die Erholung des Gewinnes je Aktie, schreibt Dominik Frauendienst von Citigroup in seinem Kommentar. Es bestünden aber beträchtliche Risiken und Ungewissheiten bezüglich der Wachstumsaussichten, die eine tiefere Bewertung nahe legen würden, so die Begründung.


Wachstumsaussichten in zwei Jahren halbiert
Der Trend zur Auslagerung der Produktion habe sich beispielsweise deutlich verlangsamt und die Wachstumsaussichten hätten sich in den vergangenen zwei Jahren halbiert, so Frauendienst weiter. Lonza sei zwar in zahlreichen Bereichen Technologie-Leader, dennoch dürfte das Unternehmen durch strengere Zulassungsvorschriften der US-Gesundheitsbehörde FDA, Produktverzögerungen und der zunehmende Einsatz von so genannten Custom Manufacturers als taktische Kostensenkungsmassnahmen eher als strategischer, langfristiger Partner betroffen sein.


Anhaltender Margendruck
Im kommenden Jahr dürften die Margen unter Druck bleiben. Einerseits scheine das Inhaltsstoff-Geschäft unter einem verstärkten Kostendruck durch asiatische Hersteller zu leiden. Andererseits dürfte der Schweizer Franken stark bleiben, was zu weiteren Restrukturierungsmassnahmen zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit führen könnte. Daher sei die Konsens-Prognose eines Wachstums des Gewinnes je Aktie im Jahr 2011 um 13% zu hoch. Citi reduziert die Wachstumsschätzungen auf 1%. Auch sie die Prämie zum Chemie-Sektor von 5% nicht gerechtfertigt. (awp/mc/ps/13)

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