EU büsst Hersteller von Flachbildschirmen
Chimei Innolux Corp. muss allein 300 Millionen Euro in die EU-Kasse überweisen, LG Display 215 Millionen Euro. Die Hersteller hätten zwischen Oktober 2001 und Februar 2006 Preise abgesprochen und Märkte aufgeteilt. Die LCD-Bildschirme seien einzeln oder in Computern und Fernsehgeräten eingebaut verkauft worden. Damit sei insgesamt ein Umsatz von mehr als sieben Milliarden Euro erzielt worden. Wie Almunia berichtete, hatten sich die Unternehmen etwa 60 Mal in Taiwan getroffen. Alle Absprachen waren illegal, betonte der Spanier. «Aussereuropäische Unternehmen müssen sich an die Regeln halten, die innerhalb Europas gelten.»
Geheime Treffen
Die Kommission hat Beweise, dass sich die Unternehmen über die Unrechtmässigkeit ihrer Absprachen im Klaren waren. Deshalb hätten sie versucht, die Treffen geheim zu halten. Zwei Unternehmen hätten nach Zustellung der Strafbescheide zunächst angegeben, das Geld nicht zahlen zu können. Die Kommission habe sich die wirtschaftliche Lage angeschaut, erklärte Almunia. Das Ergebnis der Prüfung: «Das war nicht gerechtfertigt.»
2010: Bislang Kartellbussen von 3 Mrd Euro verhängt
Es sei die siebte Kartellentscheidung der Kommission in diesem Jahr, sagte Almunia. Insgesamt verhängten die Wettbewerbshüter der EU mehr als drei Milliarden Euro Geldstrafen. Absprachen zum Schaden von Verbrauchern und Unternehmen sind in der EU streng verboten. Die Kommission kann Unternehmen mit bis zu zehn Prozent eines Jahresumsatzes bestrafen. (awp/mc/ps/18)