Erbitterter Familienstreit von L’Oréal-Erben beendet

Dies beziehe sich insbesondere auf die Anzeigen gegen den Künstler François-Marie Banier.


Gemeinsame Erklärung von Mutter und Tochter
Ihm hatte die Tochter vorgeworfen, ihre 88-jährige Mutter ausgenutzt und um fast eine Milliarde Euro in Form von Gemälden, Immobilien, Lebensversicherungen und Schecks erleichtert zu haben. «Françoise Bettencourt-Meyers wird auf jegliche juristische Strafverfolgung verzichten, soweit dies in ihrer Macht liegt», sagte Anwalt Metzner. Mutter und Tochter unterzeichneten einer gemeinsamen Erklärung zufolge eine Übereinkunft, deren Inhalt aber geheim gehalten werde. Anwalt Metzner erklärte, Banier habe auf «viele der Vorteile, die er erhalten hat, verzichtet. Und wir verzichten auf jegliche Schritte gegen ihn». Für die Einigung «opferte» die 88-Jährige ihren Vermögensverwalter Patrice de Maistre, der zum Jahresende seinen Posten verliert.


Regierung Sarkozy schwer in Bedrängnis geraten
Die Tochter der reichsten Frau Frankreichs hatte erst kürzlich einen weiteren Versuch gestartet, ihre Mutter entmündigen zu lassen. Sie hatte dies damit begründet, dass die alte Dame nicht mehr im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sei. Im Zuge des Familienstreits waren eine ganze Reihe weiterer Affären rund um Liliane Bettencourt bekannt geworden, welche auch die konservative Regierung von Staatspräsident Nicolas Sarkozy schwer in Bedrängnis brachten. Neben Steuerhinterziehung wurde der L’Oréal-Hauptaktionärin auch vorgeworfen, illegale Parteispenden an die Regierungspartei UMP übergeben zu haben. So untersucht die Justiz, ob eine illegale Spende in Höhe von 150’000 Euro für den Präsidentschaftswahlkampf von Sarkozy im Jahr 2007 floss. Die dazu laufenden Ermittlungsverfahren sind von dem Rückzieher der Tochter nicht betroffen.


Nestlé hält rund 29 Prozent an L’Oréal
Den Grossteil von Bettencourts Vermögen, das auf rund 17 Milliarden Euro geschätzt wird, erben ihre Tochter und ihre beiden Enkel. Die Familie von Liliane Bettencourt hält über die Holding Thétys rund 31 Prozent an L’Oréal. Tochter Françoise Bettencourt-Meyers und ihre Kinder sind eigentlich die Anteilseigner, doch die Mutter ist nach wie vor die Stimmberechtigte und erhält die Dividenden. Der Kosmetikkonzern, zu dem so bekannte Marken wie Biotherm, Lancôme, Cacharel, Garnier, Giorgio Armani und Helena Rubinstein zählen, machte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 17,5 Milliarden Euro. Zweiter Hauptaktionär von L’Oréal ist der Lebensmittelkonzern Nestlé mit rund 29 Prozent Anteilen. (awp/mc/ps/25)

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