Euro gibt wieder nach – Irland-Rettung verpufft

Im Tagesverlauf gab der Euro dann aber seine Gewinne wieder ab. Am späten Nachmittag notierte der Euro bei 1,3638 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,3647 (Freitag: 1,3674) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7328 (0,7313) Euro. Die Rettung des finanziell angeschlagenen Euro-Staates habe zwar zunächst für Erleichterung gesorgt, diese habe sich aber recht schnell verflüchtigt, sagten Händler. Als Grund wurde genannt, dass bislang kaum Details zu dem Rettungsplan bekannt sind. Auch die hohen Haushaltsdefizite in Griechenland, Portugal und Spanien bereiteten unverändert Sorgen. Devisenexperte Helge Bouchain von der HSH Nordbank ergänzte: «Es wird nun vor allem darauf ankommen, wie das Rettungspaket tatsächlich aussehen wird, um die irischen Banken konkret zu unterstützen.»


«Irland-Rettung nicht umsonst zu haben»
«Irland ist zwar für die nächsten drei Jahre gerettet, doch diese Rettung gibt es nicht umsonst», schreibt die Commerzbank in einer Studie. Voraussetzung für die Hilfen sei ein Sanierungsprogramm, dessen Schwerpunkt auf dem maroden Bankensektor liegen werde. Die heimischen Banken dürften zumindest verkleinert, möglicherweise sogar teils abgewickelt werden. «Damit ist auch klar, dass der Finanzsektor in den nächsten Jahren kein Wachstumsmotor für die irische Wirtschaft mehr sein wird.»


Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85490 (0,85520) britische Pfund, 113,97 (114,09) japanische Yen und 1,3505 (1,3607) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.356,50 (1.342,50) Dollar gefixt. Ein Kilo Gold kostete 31.240,00 (31.280,00) Euro. (awp/mc/ps/20)

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