Bayer: Tausende Stellen fallen weg
Dies teilte die Bayer AG am Donnerstagabend mit. In Deutschland sind allerdings betriebsbedingte Kündigungen nach einer früheren Vereinbarung mit den Arbeitnehmervertretern bis Ende 2012 ausgeschlossen. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern werden in Kürze aufgenommen.
Druck durch Generika
Dekkers begründete den Schritt mit einem Innovations- und Investitionsprogramm, für das die notwendigen Mittel «durch eine gezielte Umschichtung von Ressourcen sowie durch Effizienz- und Sparmassnahmen aufgebracht werden». Ausserdem macht Bayer die Gesundheitsreform für einen steigenden Umsatz- und Ergebnisdruck wegen Nachahmerpräparaten (Generika) sowie steigende Entwicklungskosten für die Einschnitte verantwortlich.
Jährlich 800 Millionen Euro Einsparungen ab 2013
Die Einsparungen beziffert Bayer mit jährlich 800 Millionen Euro von 2013 an, von denen die Hälfte wieder in die Geschäfte des Unternehmens investierten werden soll. «Bis Ende 2012 fallen voraussichtlich Einmalkosten in der Grössenordnung von einer Milliarde Euro an – ein Teil davon bereits im vierten Quartal 2010», heisst es in der Mitteilung. Profitieren sollen vor allem die Gesundheits- («Healthcare») und die Agrochemiesparte («Cropscience»). Das sind die beiden grösseren Teilkonzerne – gegenüber der kleineren Kunststoffsparte.
Betriebsrat will über Alternativen reden
Der Gesamtbetriebsrats Thomas de Win sagte laut Bayer-Mitteilung: «Das ist ein erheblicher Personalabbau mit einschneidenden Veränderungen.» In den Verhandlungen soll über die Notwendigkeit möglicher Alternativen und «sozialverträgliche Lösungen» gesprochen werden. Im einzelnen sollen in Deutschland bei «HealthCare» rund 700 Stellen entfallen, bei «CropScience» rund 300 Arbeitsplätze. Weitere 700 Stellen stehen bei Servicegesellschaften und der Konzernverwaltung auf der Kippe. «Bayer hat in der Vergangenheit notwendigen Arbeitsplatzabbau stets sozialverträglich gestaltet. Das ist mir auch jetzt sehr wichtig», sagte Dekkers. (awp/mc/ss/31)