CH-Eröffnung: Etwas leichter – Actelion erneut gesucht

Die Erwartung, dass sich die Schuldenkrise in Irland nicht weiter zuspitzen wird, stütze das Sentiment. Dem stehen schwache Vorlagen aus China gegenüber.


Auf Grund der dünnen Nachrichtenlage – auch die Agenda an Konjunkturdaten ist sehr ausgedünnt – könnte der kleine Eurex-Verfall phasenweise für etwas Volatilität sorgen. Gerade bei dünnen Handelsvolumen würden oft Versuche gesehen, Kurse in die gewünschte Richtung zu bewegen, hiess es im Handel.


Um 09.30 Uhr steht der Swiss Market Index (SMI) 0,07% höher bei 6’609,02 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) geht um 0,03% auf 1’033,33 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,01% auf 5’880,89 Punkte zurück.


Die grössten Gewinne gehen bei den heimischen Blue Chips mit +2,5% auf 57,40 CHF abermals auf die Aktien des Biotechnologiekonzerns Actelion. Die jüngste Hausse wurde Mitte Woche von Gerüchten entfacht, der Mitbewerber Amgen prüfe eine Offerte zur Übernahme von Actelion. Händlern zufolge haben sich die Spekulationen nun konkretisiert: Die Amerikaner werden am Wochenende ein Gebot von 69 CHF je Aktie vorlegen, hiess es. Auf just diese 69 CHF haben auch die Experten von Kepler Equities ihr Kursziel erhöht.


Einzelne konjunktursensitive Titel ziehen in diesem Umfeld weiter an: Kühne+Nagel stiegen um 0,6% und Petroplus um 0,6%. Syngenta (+0,9%) profitierten von zuletzt deutlich erholten Notierungen bei den Agrarrohstoffen.


Dem steht eine eher unterdurchschnittliche Entwicklung bei den defensiven Schwergewichten gegenüber. Roche stehen 0,1% höher. Die Papiere hatten zuvor während zweier Tage als Reaktion auf das am Mittwoch kommunizierte Sparprogramm deutlich zuleget. Novartis notierten unverändert.


Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé (Aktie unverändert) gab bekannt, dass er ab 2011 seinen Umsatz nach einem anderen Rechnungslegungsstandard berechnet. Durch die Änderung wird sich der ausgewiesene Umsatz um 15% verringern, weil inskünftig die Ausgaben für Verkaufspromotionen von den Umsatzerlösen abgezogen werden. Auf die Gewinnzahlen haben die Änderungen keinen Einfluss.


Die am Vortag gesuchten Uhrenwerte Swatch (-0,2%) und Richemont (-0,1%) liegen im Marktdurchschnitt. Die Titel hatten am Donnerstag in Reaktion auf starke Exportdaten deutlich an Terrain gewonnen.


Unter dem Markt liegen die Finanzwerte. Allen voran UBS sinken um 1,0%, während Credit Suisse um 0,5% zurückgehen. Chinesische Zinserhöhungsspekulationen hätten bereits die dortigen Bankaktien belastet, erklärten Beobachter. Dem steht ein Plus von 0,5% bei Julius Bär gegenüber.


Grössere Abschläge verbuchen im SMI/SLI noch Transocean (-1,0%) und Logitech (-0,9%).


Im breiten Markt stehen Comet (+5,8%) im Fokus. Der Hersteller von Systemen und Komponenten für zerstörungsfreie Materialprüfung hat anlässlich eines Investorentages ehrgeizige Zielsetzungen vorgestellt. Das Unternehmen will bis 2013 den Umsatz gegenüber 2009 auf rund 300 Mio CHF verdoppeln. Die EBITDA-Marge soll sich im gleichen Zeitraum auf rund 15% vervierfachen.


Auch das Bankensoftware-Hause Temenos (Aktie -0,6%) hält einen Investorentag ab, allerdings sind noch keine Neuigkeiten dazu durchgedrungen.


Georg Fischer rücken um 1,1% auf 479 CHF vor. Die Bank Vontobel hat das Kursziel für den Valor auf 600 von 510 CHF erhöht und hält an der Einstufung «Buy» fest. (awp/mc/ss/08)

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