CH-Schluss: Deutlich fester – Irland-Hilfe und US-Daten stützten
Die hiesigen Indizes schlossen dementsprechend nahe ihren Tageshöchstständen. Das gute Sentiment entsprang Händlern zufolge aus den Fortschritten bei der Lösung der irischen Schuldenkreise. Diese liessen die Anleger wieder optimistischer werden und das Vertrauen in den Markt zurückkehren, hiess es im Handel.
Der Swiss Market Index (SMI) haussierte am Donnerstag um 1,82% auf 6`613,37 Punkte; das Tageshoch lag bei 6`621,51 Zählern. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 1,60% auf 1`033,59 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,71% auf 5`880,98 Punkte.
Konjunktursensitive Titel zählten in diesem Umfeld zu den grösseren Gewinnern: ABB stiegen um 2,5%, Holcim um 1,8% und Transocean um 3,6%.
Die Uhrenwerte tendierten nach den jüngsten Exportdaten ebenfalls freundlich. So steigen Swatch deutliche 2,6%. Richemont legten hingegen um lediglich 0,2% zu, nachdem die Titel im Rahmen der Ergebnispublikation von Ende letzter Woche bereits deutlich zugelegt hatten. Die Uhrenexporte selbst verbesserten sich im Monat Oktober nominal um 18% und real gar um 20%.
«Beruhigt» zeigten sich die Finanzwerte, meinte ein Händler. CS gewannen 0,9%, Julius Bär 1,5% und UBS 0,6%. Neben der Situation in Irland sei die Stimmung auch von einer «ordentlich» verlaufenen Auktion spanischer Staatsanleihen gestützt worden.
Actelion (+2,6%) zählten nach dem Höhenflug vom Vortag (+9,1%) auch am Berichtstag zu den grössten Gewinnern bei den Blue Chips. Die Papiere werden weiterhin von den anhaltenden Spekulationen um ein Übernahmeinteresse des weltgrössten Biotechnologie-Konzerns Amgen getrieben. Der Konzern selbst hatte bestätigt, im Rahmen des normalen Geschäftsganges in regelmässigem Kontakt mit industriellen Partnern zu stehen.
Die defensiven Schwergewichten standen einem Anstieg des SMI nicht im Wege. Im Gegenteil: Allen voran Novartis zogen um deutliche 2,5% an. Der Pharmakonzern hatte am Vortag in groben Zügen über die weitere Strategie informiert. Analysten zeigen sich von den Wachstumsplänen beeindruckt. Auch Roche legen nach den am Vortag vermeldeten Details zum Sparprogramm «Operational Excellence» um weitere 1,5% zu.
Nestlé (+2,4%) als weiteres Schwergewicht im SMI waren ebenfalls gefragt. Übernahmen und gute Zahlen aus der Nahrungsmittel-Industrie hätten den Sektor wieder stärker in den Blick der Anleger gerückt, hiess es.
Lonza stiegen mit +1,9% überdurchschnittlich. Der Lifescience-Konzern hat für einen in den letzten beiden Tagen durchgeführten Investorenanlass positives Feedback von den Analysten erhalten. Positiv wirke sich auch eine Zulassungempfehlung eines FDA-Panels für das Medikament Benlysta von Human Genome Sciences zur Behandlung von Lupus Erythematosus. Lonza wird das Medikament herstellen, sobald das Pharmaunternehmen an seine eigenen Kapazitätsgrenzen stösst.
Im breiten Markt gewannen Züblin nach der Bekanntgabe endgültiger Halbjahreszahlen 2010/11 um 1,4%. Die Aktien von Börsenneuling Weatherford stiegen um 3,1%. Grössere Gewinne konnten ferner unter anderem Temenos (+5,7%), Metall Zug (+4,8%), Dufry (+4,7%) und Valora (+3,8%) verbuchen, während Mikron um 3,6% und Basilea um 2,5% zurückgenommen wurden.
Emmi (+2,6%) stiegen im Zuge eines Übernahmeprozesses in der Branche: In Frankreich interessiert sich der Molkereikonzern Lactalis für die beliebte Joghurtmarke Yoplait. Der Investmentfonds PAI und die Molkereigenossenschaft Sodiaal lehnen das Kaufangebot jedoch ab. (awp/mc/gh)
