CH-Eröffnung: Schwächer auf breiter Front – UBS unauffällig
Die Stimmung der Investoren ist nach dem starken Vortag wieder etwas vorsichtiger. Die Vorgaben aus den USA sind uneinheitlich und in Asien prägten die Zinserhöhung in Südkorea sowie die anhaltenden Befürchtungen um eine weitere geldpolitische Straffung in China das Geschehen negativ. Dies belastet auch die europäischen Aktien zu Handelsbeginn.
Um 09.30 Uhr steht der Swiss Market Index (SMI) 0,38% tiefer bei 6’537,09 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,42% auf 1’022,85 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,37% auf 5’814,53 Punkte.
Insgesamt spiele sich das Geschehen weiterhin im kurzfristigen Bereich ab und die Kursmuster seien entsprechend vage und wenig greifbar, heisst es in einem charttechnischen Kommentar einer Grossbank. Die Indikatoren liessen am ehesten eine Beruhigung der Aktivitäten im Bereich von 6’540 bis 6’580 Punkten erwarten.
UBS (-0,1%) stehen am Dienstag verstärkt im Fokus. Die Bank hat zuvor anlässlich des heutigen Investorentages in London die mittelfristigen Ziele bestätigt. Das Vertrauen der Kunden werde zurückgewonnen und die Transformation des Geschäfts sei auf Kurs, hiess es bei der UBS, was in Marktkreisen als grundsätzlich positives Zeichen gewertet wird.
Einzige Neuinformation war, dass von den im Wealth Management verwalteten Vermögen von 787 Mrd CHF 15 Mrd bis 40 Mrd CHF (2-5%) von möglichen Änderungen der europäischen Doppelbesteuerungsabkommen mit der Schweiz betroffen sein könnten. Entscheidend werde nun sein, wie überzeugend die UBS-Konzernleitung ihre Strategie vermitteln könne, mit der sie die mittelfristigen Ziele für die nächsten drei bis fünf Jahre erreichen wolle, hiess es in Marktkreisen.
Grösste Verlierer sind aktuell Holcim, Syngenta (je -1,0%) und Transocean (-1,3%). Transocean hat am Vorabend den Kauf einer weiteren Hubinsel für knapp 200 Mio USD bekanntgegeben. Für die Verluste der Aktie werden im Handel indes eher die kräftigen Gewinne der Vorwoche verantwortlich gemacht, welche nun wieder mitgenommen würden.
Richemont (-0,8%) stehen ebenfalls weit unten im Tableau. Auch hier handelt es sich um Gewinnmitnahmen, nachdem das Papier am Freitag mit den Halbjahreszahlen und am Montag erneut markant angestiegen war.
Um je gut ein halbes Prozent verbilligen sich zudem Sonova, ABB, Petroplus, Bâloise oder CS. Sonova hat mit den am Morgen präsentierten Halbjahreszahlen die Erwartungen der Analysten auf der Gewinnebene ganz leicht verfehlt und vor allem im Segment High-End an Tempo verloren. Insgesamt bergen die Ergebnisse im Urteil der Experten aber keine Überraschungen.
Im breiten Mittelfeld sind Nobel Biocare (-0,2%) zu finden. JPMorgan hat sich in einer Einschätzung kritisch zu den Gewinnaussichten von Nobel Biocare geäussert und ein Kursziel für die Aktie von 16 CHF bei einer Einstufung von «Underweight» gesetzt.
Im Plus stehen derzeit einzig Lonza (+0,3%), Swatch (+0,1%), Kühne+Nagel (+0,2%) sowie Novartis (+0,1%). Lonza führt am Dienstag und Mittwoch dieser Woche einen Investorenanlass durch.
Im breiten Markt fallen IMZ (+5,3%) mit deutlichen Avancen auf, nachdem das Unternehmen eine Projektfinanzierung mit einem chinesischen Unternehmen für die Entwicklung zweier Goldminen in Ecuador abschliessen konnte. Die am Vortag vorgelegten Quartalszahlen wurden in Marktkreisen als solide bezeichnet.
Nach Neunmonatszahlen geben Dufry (-0,8%) in etwa mit dem Markt nach, wogegen Tornos (+0,8%) verbunden mit einem zuversichtlichen Ausblick leicht zulegen. (awp/mc/ps/08)