Grösste Sammelklage von Anlegern gegen EADS geplant
Diese vertrete mit der niederländischen Kanzlei Kennedy van der Laan die Interessen der Anleger. Die Anleger wollen demnach zunächst erreichen, dass ein Gericht in Amsterdam feststellt, dass der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS die Kapitalmarktregeln verletzt hat. Danach wollen sie den Konzern, der seinen juristischen Sitz in Amsterdam hat, auf Schadenersatz verklagen. Zu diesem Zweck sind mehr als 100 institutionelle Anleger einer niederländischen Stiftung beigetreten, über die die Klage abgewickelt werden soll. Die Klage soll noch in dieser Woche eingereicht werden, schreibt die Zeitung.
Bisherige Klagen abgewiesen
Im Juni 2006 war bekannt geworden, dass der Konzern Probleme bei der Produktion des Grossraumflugzeuges A380 hatte. Daraufhin stürzte die Aktie von EADS zwischenzeitlich ab. Seitdem hatten schon mehrmals Anleger den Konzern verklagt. Die Klagen wurden aber bisher immer abgewiesen, die letzte Anfang November. Der «FTD» zufolge gehörten zu den Beschwerdeführern bisher unter anderem die Fondsgesellschaft der Sparkassen Deka, DWS (Deutsche Bank ), UBS Fonds Management, Deutsche Asset Management Invest, Bayerninvest und Nord/LB Asset Management und Irish Investment Managers.
EADS peilt Gewinnzone bei A380 bis 2014/2015 an
EADS erwartet bei seiner Tochter Airbus in den kommenden fünf Jahren im Schnitt ein Umsatzplus von mehr als fünf Prozent. Voraussetzung sei, dass die Wechselkurse und das günstige wirtschaftlichen Umfeld stabil blieben, kündigte Finanzchef Hans Peter Ring am Dienstag in Paris an. Zu der Steigerung soll auch die Produktionsausweitung beim Airbus A380 und der A320-Familie beitragen. Im Jahr 2009 hatte Airbus Erlöse von 28,1 Milliarden Euro verbucht. Mittelfristig soll der Flugzeugbauer auch deutlich profitabler werden. Bislang verdient Airbus etwa mit seinem Riesenflieger A380 kein Geld, die Gewinnzone für den Prestigeflieger peilt der Vorstand erst für das Jahr 2014/2015 an. Im kommenden Jahr sollen pro Monat regelmässig jeden Monat zwei Maschinen des Typs fertig werden, im Jahr 2012 sollen es bereits bis zu drei Exemplare sein.
Verzögerungen wegen Rolls-Royce-Triebwerken
Dabei stellt sich Airbus für 2011 auf Verzögerungen wegen der Probleme mit den Triebwerken von Rolls-Royce ein. Die Briten müssen nach technischen Problemen Triebwerksteile an den bereits fliegenden Maschinen austauschen. Dies dürfte auch die Fertigstellung neuer A380-Jets bremsen, wie Airbus-Chef Tom Enders bereits am Freitag eingeräumt hatte. Zugleich fährt Airbus wegen der starken Nachfrage die Produktion der Mittelstreckenflieger hoch. Von den Flugzeugen der A320-Familie sollen im Dezember 36 Exemplare fertig werden. Im dritten Quartal 2011 sollen es 38 Maschinen pro Monat sein, ab Anfang 2012 sind jeweils 40 Flieger geplant. (awp/mc/ps/19)