EZB: Konjunkturdynamik bleibt positiv
Den mittelfristigen Preisdruck umschreibt die Notenbank als moderat. Die Inflationserwartungen seien weiterhin fest verankert. Mithin sei das Zinsniveau nach wie vor angemessen, bekräftigte die EZB jüngste Aussagen ihres Präsidenten Jean-Claude Trichet von Anfang November.
Geldpolitik den Umständen anpassen
In diesem Umfeld sei die Geldpolitik der EZB immer noch akkommodierend, also wachstumsstützend. Die Notenbank bekräftigte, ihre Geldpolitik den Umständen entsprechend anzupassen. Experten erhoffen sich Details zum fortgesetzten Ausstieg aus der Krisenpolitik auf der nächsten regulären Sitzung des EZB-Rats Anfang Dezember. Im Gegensatz zu vielen anderen grossen Notenbanken dürfte die EZB ihre krisenbedingten Sondermassnahmen im kommenden Jahr langsam auslaufen lassen.
Kaum veränderte Inflationserwartungen
Eine Befragung der Europäischen Zentralbank (EZB) bei Experten für das dritte Quartal hat bei höheren Wachstumserwartungen kaum veränderte Inflationserwartung ergeben. Die Experten erwarteten für das laufende Jahr mit 1,5 Prozent eine um 0,1 Punkte höhere Inflationsrate als bisher angenommen, heisst es im am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht der EZB. Für 2011 wird eine Inflation von unverändert 1,5 Prozent veranschlagt. Für 2012 gehen die Experten von 1,6 (bisher 1,7) Prozent aus. Die EZB strebt mittelfristig eine Inflation von knapp unter zwei Prozent an.
Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent vorausgesagt
Für das Wirtschaftswachstum zeigten sich die befragten Experten etwas optimistischer. Für das laufende Jahr wird nun ein Wirtschaftswachstum von 1,6 (1,1) Prozent prognostiziert. Die Erwartung für 2011 wurde um 0,1 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent angehoben. Für 2012 wird eine Beschleunigung auf 1,7 (1,6) Prozent erwartet. Längerfristig ergibt sich der Umfrage zufolge bei einem Wachstum von unverändert 1,8 Prozent eine Inflationsrate von 1,9 (alt: 2,0) Prozent. (awp/mc/ss/17)