Syngenta übernimmt JV GreenLeaf Genetics vollständig

Syngenta Seeds und der DuPont-Geschäftsbereich Pioneer Hi-Bred wollen nun künftig unabhängige Lizenzstrategien für ihre jeweils selbstentwickelten Mais- und Soja-Gene sowie biotechnologischen Traits verfolgen. Als alleinige Eigentümerin von GreenLeaf Genetics könne Syngenta Seeds schneller handeln. GreenLeaf Genetics war 2004 von Syngenta gegründet und im April 2006 in ein Joint Venture mit Pioneer überführt worden.


Syngenta strebt höhere Produktivität des Saatgutes an
Syngenta möchte in Zukunft nachhaltiger werden. «Dabei gibt es nichts, kein Unternehmen und kein Produkt, das komplett nachhaltig ist», erklärte CEO Michael Mack in einem Interview mit der «Handelszeitung» (HaZ, Ausgabe 10.11.). Aber das Unternehmen bemühe sich, jedes Jahr etwas nachhaltiger als zuvor zu sein. Dabei sei Syngenta auch besser als Mitbewerber. «Im Vergleich zur Konkurrenz gebe ich uns gute Noten», so Mack weiter. «Wir haben beispielsweise weniger nachhaltige Produkte vom Markt genommen, die andere immer noch vertreiben».


«Grow more from less»
Weiter umriss der Firmenchef den Forschungsschwerpunkt. Demnach will Syngenta vornehmlich mit ihren Produkten dazu beitragen, die Produktivität zu steigern. «Kurz: Grow more from less. Das heisst: Mit begrenzten Ressourcen von Land und Wasser höhere Ernteerträge erzielen», führte Mack weiter aus. Dies werde sich für den Agronomiekonzern lohnen, auch bei kleineren Verkaufszahlen. «Wir sind überzeugt, dass sich unsere Innovationen bei modernen Pflanzenschutzmitteln und verbessertem Saatgut bezahlt machen. Die Landwirte sind bereit, mehr zu bezahlen, wenn sie dafür…ihre Ernteerträge steigern können», erklärte der CEO gegenüber der Zeitung.


Nein zu Gentech: «Europa bezahlt hohen Preis»
Auch im Hinblick auf die Klimaerwärmung und das globale Bevölkerungswachstum werde man nicht darum herum kommen, die Produktivität von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln zu steigern. In diesem Zusammenhang werde wohl auch die Forschung mit genveränderten Nahrungsmitteln intensiviert werden, auch wenn diese Lebensmittel in Europa noch abgelehnt werden. «Wir dürfen uns nichts vormachen. Schon heute ist Europa ein Nettoimporteur von Lebensmitteln», so Mack. Für die Ablehnung von Genmanipulationen bezahle Europa momentan einen hohen Preis, da aufgrund von Schädlingen die Produktivität tiefer liege, z.B. bei Mais. Jedoch werde sich dies ohne einen gewissen Leidensdruck, sei dies politisch oder durch viel höhere Preise, nicht ändern. «Wirtschaftlich ist das kein sinnvoller Weg», so der Konzernchef. (awp/mc/ps/02)

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