CH-Schluss: Uneinheitlich – Pharmawerte belasten

Auf der Gegenseite konnten Adecco und Swisscom nach Zahlen zulegen. Stark gesucht waren auch Logitech.


An der Börse zeigten sich die Anleger skeptisch, was die Nachhaltigkeit der zuletzt erzielten Kursavancen angeht. Während sich der SMI wieder auf Niveaus von Anfang Mai bewege, könnten die erstbesten Gelegenheiten zu Gewinnmitnahmen genutzt werden, meinten Händler. Auch bereite vielen die jüngste quantitative Lockerung in der Geldpolitik der US-Notenbank gewisse Sorgen.


Bis Börsenschluss gab der Swiss Market Index (SMI) um 0,28% auf 6’581,88 Punkte nach. Der SMI bewegte sich in einer relativ engen Bandbreite von 6’577 bis 6’615 Stellen. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann derweil 0,16% auf 1’030,73 Punkte dazu, denn im SLI ist die Gewichtung der Pharmatitel Novartis und Roche limitiert. Der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,19% auf 5’857,10 Punkte.


Zu den Tagessiegern im Blue-Chips-Segment gehörten am Dienstag Adecco (+3,7%) und Swisscom (+2,0%). Beide Unternehmen hatten die Anleger mit guten Geschäftszahlen überzeugt. Der Personaldienstleister Adecco übertraf die Markterwartungen mit Angaben zum dritten Quartal auf der ganzen Linie und zum Teil sehr deutlich. Insbesondere die Wachstumsdynamik wurde von Analysten gelobt.


Swisscom übertraf in den ersten neuen Monaten die Analystenvorgaben leicht und erhöhte den Ausblick für das Gesamtjahr 2010. Positiv überrascht habe der Telekomkonzern vor allem mit einer starken Entwicklung im Schweizer Geschäft, hiess es.


Logitech (+7,8%) haben im späten Handel einen regelrechten Steigerungslauf absolviert und mit klar höheren Kursen geschlossen. Offenbar hat der Computerzubehör-Hersteller anlässlich eines in London stattfindenden Investorentags die mittelfristigen Zielsetzungen erhöht. Dies habe Deckungskäufe ausgelöst, hiess es im Handel.


Zu den weiteren Gewinnern gehörten mit Synthes (+1,7%), Syngenta (+1,3%) oder Nobel Biocare (+2,4%) einige Zykliker. Transocean gewannen 2,2%. Grund dafür dürfte die für das Unternehmen positive Schlussfolgerung der unabhängigen Kommission zur Untersuchung der Ölpest am Golf von Mexiko sein. Darin wurde der britische Konzern BP betreffend Schuldzuweisungen am Untergang der von Transocean geleasten Bohrinsel Deepwater Horizon entlastet.


Holcim legten im Vorfeld der Quartalszahlen vom Mittwoch um 0,9% zu. Auch Swiss Life macht dann Angaben zum Geschäftsverlauf, die Titel gewannen am Dienstag 0,6%.


Bei den weiteren Finanzwerten bewegten sich UBS (+0,1%) und CS (unv.) kaum. Swiss Re (+0,5%) bauten die Gewinne der vergangenen Tage leicht aus. Der Titel habe von Umschichtungen aus Munich Re profitiert, hiess es. Die Papiere des deutschen Konkurrenten litten nach Geschäftszahlen unter Gewinnmitnahmen.


Auf der Verliererseite standen im SMI/SLI etwa Givaudan (-2,2%), Richemont (-1,6%) oder Petroplus (-1,2%) zuoberst. Aber auch die Pharmaschwergewichte Novartis (-1,3%) und Roche (-0,4%) gaben nach, ohne dass es wichtige Unternehmensnachrichten gegeben hätte.


Im breiten Markt stiegen die Aktien von Lem um 7,2%. Der Elektronikkomponenten-Hersteller überzeugte im ersten Halbjahr 2010/11 mit einem deutlichen Umsatzanstieg. Meyer Burger (Aktie: +2,3%) setzte die Serie von Neuaufträgen aus Asien fort und erhält die Zusage für die Lieferung von Drahtsägen und Wafer-Inspektionssystemen über 70 Mio CHF.


Micronas (+3,6% auf 8,40 CHF) profitierten von einer Kurszielerhöhung durch Goldman Sachs auf 10 (zuvor 6,50) CHF. Für Swissquote (+4,0% auf 48,70 CHF) hob Helvea das Kursziel auf 53 CHF von bisher 45 CHF an.


Burckhardt Compression (Aktie: -3,0%) verfehlte im Halbjahr ausser beim Bestellungseingang die Erwartungen der Analysten. (awp/mc/ps/26)

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