IHAG Kommentar: Was bewirkt «Quantitative Easing»?

Die Börsen profitierten von einer neuen Runde «Quantitative Easing» in den USA und von besser als erwartet ausgefallenen Firmenergebnissen. Der USD verlor weiter an Wert (1.0% gegenüber dem EUR), was Rohstoffe beflügelte. Der Ölpreis kletterte um 5.0% nach oben und Gold verteuerte sich um 3.1% auf USD 1?388.9 pro Unze. Vom höheren Goldpreis profitierten Goldminen, wie beispielsweise Newmont Mining (Wochengewinn: 1.3%), die wir zum Kauf empfehlen. Alternativ kann in den breit diversifizierten Goldminen-ETF GDX investiert werden. Unter den grössten Positionen befinden sich Barrick Gold (Gewicht: 16.2%), Goldcorp (11.4%), Newmont Mining (10.0%, AngloGold (5.9%) und Silver Wheaton (5.3%).


Klare Verbesserung der US-Wirtschaftsdaten
Neben den starken Unternehmensergebnissen haben sich die wirtschaftlichen Daten der USA klar verbessert. Die wichtigen Einkaufsmanager-Indizes sind gestiegen und am Arbeitsmarkt wurden im Oktober mehr Stellen als erwartet geschaffen. Die Chancen stehen damit gut, dass die Wirtschaft die Wachstumsdelle vom Sommer überwunden hat und im nächsten Jahr eine dynamischere Entwicklung ansteht. Den Trend verstärken könnte das neuerliche «Quantitative Easing», QE II. Das Ziel dieser Massnahme ist es, die Kreditmenge auszudehnen, um für die Wirtschaft eine bessere Kreditversorgung sicherzustellen. An und für sich würde diese Aufgabe den Banken obliegen. Diese haben aber in der Kreditkrise und wegen neuen Gesetzen und Vorschriften weniger Kredite vergeben, sodass das Kreditvolumen effektiv geschrumpft ist. QE II, wenn erfolgreich, sollte zu einer Ausdehnung des Kreditvolumens führen und eine Nachfragebelebung in der Wirtschaft bewirken.


Börse antizipiert Wachstumsbelebung
Was bedeutet das für die Börsen? Mittelfristig darf in den USA von einer Wachstumsbelebung ausgegangen werden, die momentan von der Börse antizipiert wird. Damit sollte uns der Grundtrend eines positiven Börsenumfeldes erhalten bleiben. Dafür sprechen auch die tiefen Zinsen, fehlende Anlagealternativen und die immer noch hohe Dividendenrenditen vieler Aktien. So rentieren beispielsweise die Papiere von BASF trotz dem jüngsten Kursanstieg immer noch mit 3.5% und weisen damit eine bessere Rendite auf als die meisten zehnjährigen Staatsanleihen hoher und mittlerer Qualität.


SGL als Anlageoption
Kurzfristig würde es aber nicht erstaunen, wenn die Börsen eine Pause einschalten würden und auch eine kleinere Korrektur ist wahrscheinlich. Es empfiehlt sich daher, in gut gelaufenen Aktien Teile der Gewinne zu realisieren. Das gilt unseres Erachtens aber beispielsweise nicht für die Aktien von SGL Carbon (siehe auch S. 5). SGL handelt mit einem Kurs von EUR 28.0 noch deutlich unter dem Höchst aus dem Jahre 2007 von EUR 50.0. Für SGL war 2010 ein Übergangsjahr und das nächste Jahr könnte eine Wachstumsphase einläuten. Wir empfehlen SGL vor diesem Hintergrund zum Kauf . (IHAG/mc/hfu)


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