CH-Schluss: Leicht freundlich – Impulsarmer Handel
Trotz einer schwächeren Wall Street konnte sich der Schweizer Leitindex SMI zum Schluss im Plus halten. Die wichtigsten US-Indizes verbuchten im frühen Handel Verluste. Nach den positiven US-Arbeitsmarktdaten am Freitag und den Kurszuwächsen der vergangenen Woche würden Gewinne mitgenommen, hiess es am Markt.
Der SMI schloss mit einem Plus von 0,19% auf 6’600,36 Zähler, nachdem er im Tagesverlauf bis auf 6’608 Punkte gestiegen war. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,38% auf 1’029,13 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) stieg 0,18% auf 5’868,25 Punkte.
Die grössten Gewinner waren Transocean (+4,8%). Zwei Banken erhöhten die Kursziele für die Aktien des Ölbohrkonzerns, deutlich über dem aktuellen Kursniveau. Dagegen werteten Marktteilnehmer die Erstabdeckung durch JP Morgan mit «Underweight» und einem tieferen Kursziel als belastend.
Logitech (+3,0%) erholten sich im Vorfeld des Investorentages vom Dienstag deutlich. Im Handel war von aggressiven Deckungskäufen ausländischer Hedge Fonds die Rede. Trotzdem seien viele Marktteilnehmer zurückhaltend, auch was die Chancen aus der Kooperation mit Google betrifft, hiess es weiter.
Grössere Aufschläge verzeichneten auch CS (+1,4%). UBS (+0,7%) legten etwas weniger zu, wobei am Markt von Umschichtungen die Rede war. Die Analysten von Merrill Lynch bevorzugten in einer Studie CS. Im Hinblick auf den anstehenden Investorentag der UBS sei möglicherweise sogar Enttäuschungspotenzial vorhanden, hiess es ferner.
Gefragt waren ausserdem Synthes (+1,3%). Das Unternehmen kauft die in den USA ansässige Tech Anspach Effort. Die Übernahme wurde in Analystenkreisen leicht positiv gewertet, die Kosten wurden auf 200 bis 500 Mio USD geschätzt.
Swiss Re (+0,6%) legten nach einer Hochstufung auf «Outperform» etwas zu. Auch Swiss Life (+0,9%) tendierten fester, während Bâloise (-0,8%) und ZFS (-0,5%) verloren. ZFS zahlt nachrangige Anleihen im Gesamtvolumen von 1 Mrd USD frühzeitig zurück und begab eine ewige Anleihe mit variablem Zinssatz über 575 Mio CHF.
Actelion (+0,2%) standen zum Wochenstart im Fokus der Marktteilnehmer aus Übersee, nachdem das US-Anlegermagazin Barron’s dem Titel in seiner jüngsten Ausgabe Platz eingeräumt hatte.
Vor der Zahlen-Publikation am Dienstag konnten Swisscom (+0,5%) stärker zulegen als Adecco (-0,2%).
Die defensiven Novartis und Roche (jeweils -0,3%) gaben leicht nach. Bei Roche zeigt das Medikament Actemra in verschiedenen Phase-III-Studien bei Patienten mit rheumatioder Arthritis zwar gute Resultate, animierte die Anleger jedoch nicht zu verstärkter Nachfrage. Nestlé (-0,1%) notierten kaum verändert.
Auf der Verliererseite standen unter anderem noch Nobel Biocare (-0,6%) und Kühne + Nagel (-1,9%).
Julius Bär (-2,3%) waren abgeschlagen. Merrill Lynch stufte die Aktie auf «Neutral» herab. Die Experten waren zwar weiterhin davon überzeugt, dass das Institut gute Resultate liefern wird, sahen die Titel aber als hoch bewertet.
Petroplus (-5,5%) gerieten im Laufe des späten Nachmittags zunehmend unter Verkaufsdruck und waren Schlusslicht unter den Bluechips. Die vorwiegend aus dem Ausland bestimmten Abgaben zogen am Markt Spekulationen nach sich. Dabei stand die Angst vor einer drohenden Kapitalerhöhung im Vordergrund.
Im breiten Markt litten Orascom (-6,0%) unter schwächer als erwartet ausgefallenen Zahlen. Looser (Aktie +0,7%) steigerte hingegen den Gewinn markant und zeigte sich für die Zukunft zuversichtlich.
Bei Mindset (+14,3%) waren die industriellen Partner für das geplante Elektroauto Thema. Das Unternehmen wollte am Berichtstag anlässlich einer Veranstaltung über den aktuellen Stand der Dinge informieren. (awp/mc/ps/27)