Konjunkturumfrage: Nur geringe Abschwächung erwartet
Insgesamt planen die Unternehmen eine Aufstockung des Personalbestandes, wie aus der Herbstumfrage der KOF bei 7’000 Firmen aus Industrie, Baugewerbe und der Dienstleistungsbranche hervorgeht, die am Freitag vor den Medien in Zürich veröffentlicht wurde. Insgesamt dürfte sich in den nächsten sechs Monaten die Wirtschaftsdynamik aber gemäss der Umfrage leicht abschwächen.
Industrie: 83,6 Prozent Auslastung der Produktionskapazitäten
In der Industrie konnten nicht nur die inlandorientierten, sondern auch die auf Export ausgerichteten Firmen ihre Produktion steigern. Insgesamt haben gemäss Umfrage der Bestellungseingang, Auftragsbestand und Produktion verlangsamt zugenommen. Der Auftragsbestand werde per saldo nur noch von einem Drittel als zu klein beurteilt, heisst es weiter. Die Auslastung der technischen Produktionskapazitäten sei weiter angestiegen und habe mit 83,6% den langjährigen Durchschnitt erreicht, heisst es weiter.
Bau: 76 Prozent Ausnutzung der Maschinen und Geräte
Ähnlich positiv wie in der Industrie sei die Entwicklung im Baugewerbe, bei Banken und den übrigen Dienstleister. Im Baugewerbe hat sich insbesondere der Ausbaubereich zusätzlich positiv entwickelt. Insgesamt habe der Ausnutzungsgrad der Maschinen und Geräte auf gut 76% erhöht, ein Wert der letztmals Anfang 2008 erreicht worden sei, so die KOF. Gleichzeitig habe sich die Reichweite der Auftragsbestände auf 4,3 Monate erhöht, verglichen mit 4,1 Monaten im Juli dieses Jahres. Der Anteil der Erneuerungs- und Unterhaltsarbeiten verharre mit 44% auf dem langjährigen Durchschnitt. Im Projektierungssektor würden 90% der Firmen die Geschäftslage als «gut» oder «befriedigend» beurteilen.
Banken: Aufwärtstrend an Dynamik gewonnen
Die Geschäftslage der Banken hat sich gemäss den Umfrageergebnissen erneut verbessert. Seit der Trendwende im April dieses Jahres habe der Aufwärtstrend nicht nur gehalten werden können, sondern habe noch etwas an Dynamik zugelegt. Die Unternehmen schätzen die Lage bei den inländischen Kunden weiterhin als erfreulich ein, während das Geschäft mit den ausländischen Kunden seinen Konsolidierungsprozess fortsetzt und im zurückliegenden Quartal erstmals wieder leicht positiv ist. Im Besonderen bei den Firmenkunden konnten die Banken einen Nachfragezuwachs verzeichnen.
Versicherer: Anstieg der Nachfrage
Eine steigende Zahl von Versicherern meldet eine gute Geschäftslage. Grund ist ein erneuter Anstieg der Nachfrage. Nach wie vor werden Beschäftigung und technische Kapazitäten als eher zu klein beurteilt. Die Anzahl der Versicherungsverträge stagnierte gegenüber dem Vorquartal, ist aber im Vergleich zum Vorjahresquartal spürbar gestiegen. Dagegen sei das Umsatzwachstum im Detailhandel mit einer leichten Verbesserung bescheiden gewesen. Die Beschäftigung wird von 91% der Umfrageteilnehmer als «ausreichend» angesehen, lediglich 6% stuften sie als «zu hoch» ein.
Gastgewerbe: Franken drückt auf den Preis
Im Gastgewerbe habe die Nachfrage (+0,6%) stagniert, hiess es. Mit Ausnahme der Hotels und Restaurants erwarteten alle befragten Branchen eine steigende Nachfrage. Allerdings habe das Wachstum an Dynamik verloren. Der starke Franken hinterlasse seine Spuren und drücke auf die Preise, hiess es. Für die kommenden drei Monate rechnen die Banken und Versicherungen sowie die Bauwirtschaft mit einem Anziehen der Nachfrage. Detail- und Grosshandel sowie die übrigen Dienstleister erwarten eine weiterhin solide Steigerung der Nachfrage. (awp/mc/ss/16)