EU-Verlauf: Freundlich – Hoffnung auf lockere US-Geldpolitik

In Paris kletterte der Cac-40-Index um 0,58 Prozent auf 3.887,81 Punkte nach oben. Der Londoner FTSE 100 konnte mit einem Zuwachs von 0,17 Prozent auf 5.767,41 Zähler nur moderater zulegen.


Im marktbreiten europäischen Aktienindex Stoxx 600 zählten Bauwerte und Baustoffhersteller zu den Favoriten. Darunter besonders gefragt war der irische Baustoffhersteller CRH. Dessen Papiere erklommen die Eurostoxx-Spitze mit einem Sprung von 6,25 Prozent auf 13,44 Euro. In Erwartung starker Quartalszahlen waren auch die Aktien des französischen Zementherstelllers Lafarge und seines deutschen Konkurrenten HeidelbergCement gefragt.


Auch Papiere der Automobilbranche gehörten ebenfalls erneut zu den Gewinnern. Eine vorsichtige Prognose des Autobauern BMW bei Zahlenvorlage strafte der Markt zwar mit einem Minus der Aktie ab, trotzdem stimmten die mittelfristigen Margenziele Marktbeobachtern zufolge optimistisch. Davon profitierte auch die Konkurrenz.


Unvermindert fest zeigten sich Werte der Societe Generale, die nach Zahlen 4,39 Prozent auf 43,97 Euro gewannen und den französischen Leitindex anführten. Am Morgen hatte die französische Bank einen verdoppelten Quartalsgewinn ausgewiesen und eine Kapitalerhöhung ausgeschlossen. Die Zahlen hätten die Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst Christoph Bossmann von der WestLB. Dass die Bank kein frisches Kapital brauche, um die anstehenden Basel-III-Regeln zu erfüllen, beruhige die Ängste vor einer möglichen Erhöhung.


Am Ende des EuroStoxx 50 landete dagegen Anheuser-Busch. Auch wenn der weltgrösste Bierbrauer im dritten Quartal von starkem Absatz in Brasilien und China profitiert und seine Gewinne gesteigert hatte, vielen die Papiere um 2,27 Prozent auf 43,88 Euro.


An der Osloer Börse gerieten Werte von Statoil nach Zahlen unter Druck, die Aktien fielen um 4,23 Prozent auf 123,80 norwegische Kronen. Der norwegische Ölkonzern hatte am Morgen sein Öl- und Produktionsausblick für 2010 aufgrund schwächerer Quartalsgewinne abgesenkt. Auch der operative Gewinn hatte unter den Marktschätzungen gelegen.


Am Londoner «Footsie» stürzten die Aktien von Chobham um 8,85 Prozent ab, nachdem der Luftfahrts-Elektrikhersteller ein geringeres Gewinnwachstum für 2010 durch Vertragsverzögerungen mit der US-Armee angekündigt hatte. Dies klinge wie eine halbe Gewinnwarnung, sagte ein Analyst. Zwei Drittel der Umsätze mache Cobham in den USA, fügte ein weiterer hinzu. (awp/mc/ps/11)

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