Deutsche Exporte auf Rekordkurs
Derzeit würden die Ausfuhren so stark zulegen wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. Die Exporte stiegen im laufenden Jahr um 16 Prozent auf 937 Milliarden Euro, berichtete der Bundesverband Grosshandel, Aussenhandel, Dienstleistungen (BGA) in Berlin. Schneller als erwartet werde damit das Vorkrisenniveau wieder erreicht. Es gebe aber weltweit Risiken. So könnte die US-Wirtschaft zurück in die Rezession fallen oder in China die Immobilienblase platzen. Auch die Euro-Schuldenkrise sei längst nicht ausgestanden. Zudem versuchten viele Länder, mit dem «süssen Gift des Protektionismus» (Zölle und Beschränkungen) ihre Märkte gegen ausländische Konkurrenz abzuschotten.
Ausbau des Weltmarktanteils
Im laufenden Jahr sind die Exporte in die Länder ausserhalb der EU besonders dynamisch: Sie können laut BGA um bis zu 25 Prozent wachsen, während die Ausfuhren in die EU um 13,5 Prozent steigen sollen. Umgekehrt würden die Importe insgesamt um 17 Prozent auf 789 Milliarden Euro zulegen. Der Aussenhandelsüberschuss betrage 148 Milliarden Euro. Für 2011 rechnet der Verband mit einem Zuwachs der Exporte um bis zu sieben Prozent auf 1003 Milliarden Euro, die Einfuhren sollen um bis zu acht Prozent auf 852 Milliarden Euro steigen. Deutschland werde seinen Weltmarktanteil von 9 auf 9,5 Prozent ausbauen können. «Eine bemerkenswerte Leistung angesichts des Auftretens immer neuer Wettbewerber, die technologisch immer mehr zu uns aufschliessen», sagte Börner.
«Exportlokomotive für ganz Europa»
Kritik von europäischen Partnern oder den USA am deutschen Exportmodell wies er zurück. «Es gibt keinen Automatismus, wonach Wachstum im Export immer zulasten eines anderen Landes geht.» Deutschland sei die Exportlokomotive für ganz Europa. Die weltweit erfolgreichen deutschen Firmen seien Türöffner für viele Zulieferer aus EU-Nachbarländern. «Ohne die deutsche Exportstärke wäre es erheblich schlechter bestellt um die europäische Konjunktur.» (awp/mc/ps/14)