Johnson & Johnson: Rückrufe hinterlassen Spuren
Die Rückrufaktionen in diesem Jahr hätten einen «deutlichen Einfluss» auf das Geschäft gehabt. Johnson & Johnson hatte in den vergangenen Monaten immer wieder Produkte zurückordern müssen. Die Bandbreite reichte dabei von Hüftprothesen bis zu rezeptfreien Medikamenten. Der Konzern hatte daraufhin die Produktion in einem Werk stilllegen müssen. Früheren Angaben zufolge werden die Rückrufe den Umsatz in diesem Jahr um 600 Millionen Dollar schmälern. Aber die Serie von Hiobsbotschaften scheint noch nicht gestoppt. Erst am Vortag hatte Johnson & Johnson das Grippemittel Tylenol wieder aus den Regalen genommen – wegen eines modrigen Geruchs.
Consumersparte mit deutlich weniger Umsatz
Im dritten Quartal ging der Umsatz der Consumersparte, in der sowohl die freiverkäuflichen Medikamente als auch Babypflege, Hauptpflege und Nahrungsergänzungsmittel zusammengefasst sind, deutlich um fast elf Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar zurück. Die Pharmasparte steuerte 5,5 Milliarden Dollar zum Konzernumsatz bei und damit 4,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Johnson & Johnson expandiert in diesem Bereich derzeit kräftig und will die noch ausstehenden Anteile des niederländischen Impfstoffherstellers Crucell für 1,8 Milliarden Dollar übernehmen. In der Medizintechnik verbuchte der Konzern ebenfalls einen Zuwachs, und zwar von 1,3 Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar.
Ergebnisprognose 2010 angehoben
Positiv überraschen konnte Johnson & Johnson mit seinem Gewinn, der in den Monaten Juli bis September um 2,2 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar wuchs und damit stärker als von vielen Analysten erwartet. Der Konzern hob sogar seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr an, die er erst im Sommer gesenkt hatte. Der Gewinn je Aktie soll nun 4,70 bis 4,80 Dollar erreichen. Die Börse reagierte dennoch verschnupft auf die Nachrichten. Die Aktie verlor im frühen New Yorker Handel 1,27 Prozent auf 63,05 Dollar. (awp/mc/ps/22)