CH-Schluss: SMI startet schwach in neue Woche – Banken uneinheitlich
Die eher enttäuschend ausgefallenen US-Industriedaten drückten allerdings auch die Wall Street ins Minus und liessen den SMI bis gegen Handelsende gar auf einen neuen Tagestiefststand zurückfallen.
An der Schweizer Börse waren die Grossbanken das Top-Thema. Die Expertenkommission des Bundesrates zur Entschärfung der «Too big to fail»-Problematik (TBTF) hatte am Montag ihre Vorschläge, der über Basel III hinausgehende sogenannte «Swiss Finish», der Öffentlichkeit vorgestellt. Insgesamt wurden die neuen Regulierungsvorschläge und vorgesehenen Kapitalisierungsvorschriften zwar als streng erachtet, überwiegend waren es aber Kommentare der Erleichterung, dass sie nicht noch schärfer ausgefallen sind.
Der Leitindex SMI schloss am Montag um 0,56% tiefer bei 6’248,80 Punkten, der Tagestiefstwert lag bei 6’242,35 Stellen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab um 0,62% auf 958,98 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,57% auf 5’554,29 Zähler.
Die Aktien der Grossbanken Credit Suisse (+0,4%) und UBS (-0,5%) gingen nach der Publikation des TBTF-Expertenberichts am Ende uneinheitlich aus dem Handel. Allerdings hielten sich die Abgaben bei UBS in Grenzen, die Titel notierten phasenweise sogar etwas fester. Die Banken hätten durch den Bericht insgesamt etwas Rückenwind erhalten, so die Marktmeinung.
Im Urteil der Analysten sind die von der Expertenkommission geforderten Massnahmen zur Stärkung des Eigenkapitals insgesamt etwas weniger streng als befürchtet ausgefallen. Zudem werde den Banken genügend Zeit zu deren Umsetzung eingeräumt, hiess es. Auch seien für die beiden Grossbanken von seiten der Investoren bislang noch keine Kapitalerhöhungen in die Aktienkurse eingepreist worden.
Neben Credit Suisse konnten Actelion (+4,1%) kräftig zulegen und somit einen Teil des in der Vorwoche verlorenen Terrains (-8,0%) wieder zurückgewinnen. Die Luxusgüteraktien von Swatch (+0,3%) und b(+0,4%) sowie die Bâloise-Valoren (+0,3%) gehörten ebenfalls zu den wenigen Gewinnern des Tages.
Ansonsten war das Blue-Chips-Segment von Kursverlusten geprägt. Allen voran büssten Transocean 2,8%, Logitech 2,1%, Adecco 2,1%, Sonova 1,8% oder ABB 1,6% ein, ohne dass es zu diesen Unternehmen kursbelastende Nachrichten gegeben hätte.
Im Mittelfeld waren die defensiven Schwergewichte zu finden. Dabei gaben die Pharmatitel von Roche (-0,6%) und Novartis (-0,8%) etwas stärker nach als jene des Konsumgütermultis Nestlé (-0,3%).
Im breiten Markt fielen b(-4,4%), Publigroupe (-3,8%) oder Ems-Chemie (-3,4%) mit etwas grösseren Abgaben auf. Auf der Gegenseite konnten Edisun (+10,0%), Orell Füssli (+5,3%) oder Myriad (+4,2%) klar anziehen.
Die Beteiligungsgesellschaft Patinex vom Schweizer Investor Martin Ebner hat den Aktienanteil beim Handy-Software-Hersteller Myriad auf 6,65% von zuvor 2,22% aufgestockt. Ausserdem bestätigte CEO Simon Wilkinson in einem Interview mit AWP die Wachstumsziele für die Jahre 2011 und 2012. Myriad habe eine solide Auftragslage, eine gute Visibilität für den Rest des laufenden Geschäftsjahres sowie für 2011 und sei auch zuversichtlich, was die Produkte-Pipeline angehe, so Wilkinson.
Precious Woods hat eine Nennwertreduktion mit anschliessender Kapitalerhöhung angekündigt, was von den Aktionären aber noch bestätigt werden muss. Das Papier verlor 1,8%. (awp/mc/ps/26)