Publigroupe-VRP: «Schmerzhafter Transformations-Prozess»

Entsprechend gehe der Umbau des Unternehmens weg von der einseitigen Abhängigkeit vom Printbereich zum Dienstleister zwischen Werbeauftraggeber und Medienpartner weiter. So werde die Publigroupe 2015 «von Grund aus anders gebaut» sein. «Ich glaube an die Zukunft der Publigroupe. Sie wird nicht verkauft», so der VRP weiter.


Wann kippt das Printmodell?
Der Transformationsprozess sei seit drei Jahren am Laufen. «Er wird zu teilweise schmerzhaften Einschnitten führen», sagt Rohner. Es stelle sich auch nicht die Frage ob, sondern wann das Printmodell kippe. So nähmen zwar die Stelleninserate im Printbereich wieder zu, aber sie würden nie mehr die Volumina erreichen wie vor der Krise. Im Bereich der kommerziellen Werbung seien die Unterschiede regional und je nach Medium riesig. Diese Unstetigkeit der Entwicklung werde anhalten.


Trennung von verbleibenden Verlagsbeteiligungen
Im Rahmen der Transformation werde sich die Publigroupe auch von den noch verbleibenden Verlagsbeteiligungen trennen wie von den 20% an der «Südostschweiz» oder den 25% an der Freien Presse Holding mit der «Neuen Luzerner Zeitung», dem «Thurgauer Tagblatt» und dem «St. Galler Tagblatt», so der VRP. Bereits verkauft worden sind u.a. die Beteiligungen an der «Basler Zeitung» und an Edipresse. Daneben wurden auch einzelne Immobilien veräussert. Mit den Verkäufen wird der Ausbau der strategischen Wachstumsbereiche Digital Marketing Services und Search & Find finanziert.


Rohner will Doppelmandat vorerst behalten
Unter den einzelnen Bereichen laufe Kino «sehr gut». Auch das Joint-Venture mit der Swisscom für das digitale und gedruckte Telefonverzeichnis entwickle sich «sehr gut». Mit dieser Zusammenarbeit werde bereits ein EBIT von 60 Mio CHF generiert. Zu seinen Zukunftsplänen sagte der Rohner, dass er noch bis mindestens 2012 das Unternehmen im Doppelamt leiten werde. Danach beabsichtige er für einige Jahre noch als VRP zu wirken.


Umsatztreiber Online-Bereich
Im ersten Halbjahr steigerte das Unternehmen vor allem dank Übernahmen seinen Umsatz mit Online-Tätigkeiten um knapp 40% auf 313,8 Mio CHF. Insgesamt wurde ein Umsatz von 714,1 Mio CHF (-10,6%) erarbeitet. Nach einem Betriebsverlust von 3,5 Mio CHF im ersten Halbjahr 2009, wurde dieses Jahr in den ersten sechs Monaten ein Betriebsgewinn von 12,4 Mio CHF erarbeitet. Auch für das Ganzjahr geht das Management von einem Betriebsgewinn aus. 


«Le Temps» verlängert Vertrag mit Publicitas
Die Westschweizer Zeitung «Le Temps» und der Werbevermittler Publicitas haben ihren Zusammenarbeitsvertrag um drei Jahre verlängert. Zudem wurde die Kooperation auf das Internet-Angebot der Zeitung ausgedehnt, wie die Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Der Vertragsabschluss ist eine gute Nachricht für die Publigroupe-Tochter Publicitas, die in letzter Zeit mehrere Grosskunden verloren hat und 2009 mit einem Rückgang des Pressewerbevolumens um ein Fünftel konfrontiert war. Die gemeinsam betriebene Gesellschaft Le Temps Media beschäftigt 14 Personen in Genf und Zürich.&(awp/mc/ps/07) 

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