Nestlé investiert in medizinische Nahrung: Neues Institut
Mit diesen Mitteln soll ein Weltklasseinstitut für Gesundheitswissenschaften aufgebaut werden, kündigte der Konzern am Montag an. Nestlé wolle damit eine neue Industrie zwischen Nahrung und Pharma anführen.
Brabeck: Gesundheitssysteme «verbesserungswürdig»
Das Institut soll zusammen mit der ebenfalls vor der Gründung stehenden Tochtergesellschaft Nestlé Health Science personalisierte Gesundheitsprodukte entwickeln, die Gesundheitsbeschwerden wie Diabetes, Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie Alzheimer vorbeugen und behandeln. Die bestehenden Gesundheitssysteme, die sich auf die Pflege konzentrieren, seien «nicht tragfähig und deshalb verbesserungsbedürftig», erklärte Nestlé-Präsident Peter Brabeck.
Emmanuel Baetge leitet Nestlé Health Science
Nestlé Health Science soll das bestehende Geschäft von Nestlé HealthCare Nutrition miteinbeziehen, das 2009 einen Umsatz von 1,6 Mrd CHF erzielte. Das Nestlé Institute of Health Sciences wird von Emmanuel Baetge geleitet, dem ehemaligen Forschungschef des Biotechnologie-Unternehmens ViaCyte in San Diego. «Das Institut wird einen ausserordentlichen Beitrag für die biomedizinische Forschung leisten, um die Krankheiten und das Altern des Menschen sowie den Einfluss der Gene, des Stoffwechsels und der Umwelt darauf besser zu verstehen», wird Baetge im Communiqué zitiert.
Chris Johnson neu für Nord- und Südamerika verantwortlich
In diesem Zusammenhang gibt Nestlé die Ernennung von Chris Johnson zum Generaldirektor mit Verantwortung für die Zone Nord- und Südamerika – als Nachfolger von Canterell – bekannt. Ausserdem wurde Nandu Nandkishore zum Stellvertretenden Generaldirektor mit Verantwortung für Nestlé Nutrition ernannt. Nestlé ist bereits 1986 in das Healthcare Nutrition Geschäft eingestiegen. In den letzten drei Jahren unternahm der Konzern mehrere Akquisitionen in diesem Geschäft, wie beispielsweise die Sparte Medical Nutrition von Novartis oder die englische Firma Vitaflo, die auf Nahrung für Menschen mit vererbten Stoffwechselkrankheiten spezialisiert ist. (awp/mc/ps/04)