Johann Schneider-Ammann ist gewählt

Schneider-Ammann hat sich vor allem als Vertreter des Werkplatzes einen Namen gemacht. Mit Kritik am Verhalten der Finanzbranche holte er sich Sympathien in der Linken. Die Vereinigte Bundesversammlung wählte den 58-jährigen Unternehmer im fünften Wahlgang mit 144 Stimmen. Der FDP-Kandidat setzte sich gegen SVP-Kandidat Jean-François Rime durch, der 93 Stimmen erhielt. Die andere Kandidatin der FDP, die St. Galler Regierungsrätin Karin Keller-Sutter, war ausgeschieden, weil sie im vierten Wahlgang am wenigsten Stimmen erhalten hatte – zwei Stimmen weniger als Rime.


Viersprachige Dankes-Rede
Fünf Wahlzettel waren im vierten Wahlgang ungültig und vier leer eingelegt worden. Die Kandidatin der Grünen, Brigit Wyss, war bereits nach dem dritten Wahlgang ausgeschieden. Schneider-Amman dankte nach der Wahl in einer viersprachigen Rede für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und erklärte, er nehme die Wahl an. Er versprach, sich voll und ganz für das Land einzusetzen. Er habe grössten Respekt vor dieser neuen Herausforderung. «Die Schweiz ist ein Kunstwerk», sagte Schneider-Ammann.


Bekenntnis zum Bilaterlismus
Je unsicherer die Zeiten seien, desto wichtiger seien Unabhängigkeit, Eigenständigkeit und Glaubwürdigkeit. «Wir alle wissen: Wir sind Europäer im Herzen Europas», sagte Schneider-Ammann und bekannte sich gleichzeitig zum Bilaterlismus. Auf dem Bundesplatz feierten rund 100 FDP-Anhänger den neuen Bundesrat. Enttäuscht über die Nichtwahl von Karin Keller-Sutter zeigten sich die FDP-Frauen und ihre Fans im Kanton St. Gallen. (awp/mc/ps/14)

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