EU-Verlauf: Schwächer – Gewinnmitnahmen bei steigender Nervosität
In Paris fiel der CAC-40-Index um 0,99 Prozent auf 3.746,99 Punkte, der Londoner FTSE 100 verlor 0,53 Prozent auf 5.546,65 Punkte.
Ein grosses Verkaufsprogramm sei bei insgesamt dünner Handelsaktivität an den nervösen Markt gekommen und habe diesen nach freundlichem Start kräftig ins Minus gedrückt, sagte Marktanalyst David Buik von BGC Partners in London. Nach der guten Entwicklung in den vergangenen Wochen sei ein Rückschlag ohnehin nicht überraschend, auch nach den Aussagen der US-Notenbank Fed am Vorabend zur konjunkturellen Erholung in den USA. Zudem seien Anleger vor der Refinanzierung von Portugal und in Erwartung fallender Einkommen im Investmentbanking der Deutschen Bank ohnehin nervös gewesen. Am Mittag hätten die Portugiesen aber ihre Staatsanleihen gut am Markt untergebracht, sagte ein Händler.
Aktien der BNP Paribas standen mit plus 1,24 Prozent auf 55,380 Euro an der Spitze des Leitindex der Eurozone. ArcelorMittal verteuerten sich um 0,91 Prozent auf 25,405 Euro und auch BASF sprangen am Mittag mit 0,81 Prozent ins Plus auf 45,640 Euro. Händler verwiesen auf positive Aussagen des Chemieunternehmens zum Geschäftsverlauf, der nun optimistischer als zuvor gesehen werde.
Die Papiere der Deutschen Bank wurden mit einem optisch hohen Abschlag am Indexende bei 41,34 Euro gehandelt. Die Aktien notieren allerdings ex Bezugsrecht, das derzeit zu einem Preis von 4,18 Euro gehandelt wird. Unicredit-Aktien rutschten um weitere 3,26 Prozent auf 1,8370 Euro ab. Der unter massiven Druck geratene Vorstandschef der italienischen Grossbank, Alessandro Profumo, ist von seinem Posten zurückgetreten und der Aufsichtsratschef Dieter Rampl übernimmt zunächst. Cheuvreux sieht erhöhte Risiken auf das Unternehmen zukommen und stufte das Papier von «Outperform» auf «Underperform» ab.
In London verteuerten sich die Aktien von Imperial Tobacco nach einem Zwischenbericht über den Geschäftsverlauf um 1,64 Prozent auf 1.924 Pence. Der britische Tabakkonzern rechnet für das Ende September ablaufende Geschäftsjahr mit einem Anstieg der Erlöse um rund drei Prozent zum Vorjahr. Der Absatz habe sich in Übereinstimmung mit dem im Juli verkündeten Trend entwickelt und die finanzielle Lage entspreche den angestrebten Zielen.
In Zürich rutschten Novartis nach anfänglichen Gewinnen mit 0,80 Prozent ins Minus auf 56,00 Schweizer Franken. Der Pharmakonzern erhielt für sein Medikament Gilenia (Fingolimod/FTY720) die Zulassung der US-Gesundheitsbehörde FDA für die Erstlinien-Therapie bei rezidivierender-remittierender Multipler Sklerose (MS). (awp/mc/ps/12)