CH-Verlauf: Leicht schwächer – Aufkeimende Konjunkturängste belasten
Entsprechend lagen vor allem konjunktursensitive Werte und auch Finanztitel im Angebot. Teils belaste auch noch der wieder unter die Parität gefallene US-Dollar. Etwas besser tendieren die defensiven Schwergewichte Nestlé und Roche, während Novartis ebenfalls drücken.
Dass sich die Konjunkturentwicklung abschwäche sei sicher, so der Händler weiter. Ungewiss sei aber, wie stark diese Abschwächung sein werde. Daher sei vorderhand mit einem volatilen Aktienmarkt zu rechnen, der per saldo seitwärts tendieren dürfte. Die Volumen seien heute leicht unterdurchschnittlich wie bereits seit Anfang dieser Woche.
Bis um 12.00 Uhr verliert der Leitindex SMI um 0,53% auf 6’386,14 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt um 0,71% auf 978,80 Punkte nach, und der breite Swiss Performance Index (SPI) sinkt um 0,54% auf 5’646,68 Zähler.
Unter den SMI-/SLI-Werten überwiegen die Abgaben bei den konjunktursensitive Titeln. Die prozentual grössten Einbussen verzeichnen die allerdings etwas weniger zyklischen Lonza (-2,4%). Deutlicher nach unten korrigieren Transocean (-2,0%), Adecco (-1,4%), SGS (-1,3%), Swatch (-1,3%), Petroplus (-1,3%) oder Richemont (-0,9%). Synthes (-1,0%) verlieren ebenfalls vergleichsweise stärker.
Unter den Finanzwerte geben die Bankentitel Julius Bär (-1,6%), CS (-1,1%) und UBS (-1,0%) deutlich nach. Die Assekuranzaktien zeigen sich minim widerstandsfähiger. So verlieren Swiss Life (-1,1%), Swiss Re (-0,9%) und ZFS (-0,8%) leicht weniger. Gegen den Trend liegen Bâloise (+0,2%) in der Pluszone. Im Markt kursieren derweil Gerüchte, wonach die Allianz ein Interesse am Basler Versicherer haben könnte. Hat doch die Schweizer Allianz Suisse Tochtergesellschaften für rund 300 Mio CHF an Helvetia verkauft.
Weitere Gewinner sind Sonova (+0,3%), Logitech (+0,3%) oder Kühne+Nagel (+0,2%). Der Logistikkonzern sieht vor allem in Brasilien, Indien und China Wachstumspotenzial, wie der Verwaltungsrats-Delegierte Karl Gernandt gegenüber der Presse sagte.
Unter den defensiven Schwergewichten bieten Nestlé (+0,4%) dem Markt eine gewisse Stütze. In Roche (-0,1%) und Novartis (-0,8%) würden sich jüngste Empfehlungsänderungen auswirken. So würden Roche von der Heraufstufung durch Goldman Sachs auf «Buy» und der Aufnahme in die «Conviction Buy List» profitieren und sich widerstandsfähiger zeigen. Die GS-Analysten attestieren Roche Aufholpotenzial.
In Novartis belaste hingegen der Ausschluss aus dieser Liste und die Herabstufung auf «Neutral». Daran hätten die «Buy»-Empfehlung durch die Bank Vontobel und guten Produkt-News, zumal teilweise erwartet, nichts ändern können.
Aus dem breiten Markt hat Myriad (-17,7%) mit Sagem Wireless den Verlust eines wichtigen Kunden infolge von finanziellen Problemen gemeldet.
Helvetia (+2,0%) stärkt ihre Position im Schweizer Markt durch die rund 300 Mio CHF teure Übernahme der Alba und Phenix. Der Kauf wird durch die Eigenmittel finanziert. Die ZKB beurteilt die Akquisition als positiv. Sie stelle eine der wenigen Möglichkeiten dar, im Schweizer Geschäft noch durch Übernahmen wachsen zu können. CEO Hans Künzle des Konkurrenten Nationale Suisse (-1,4%) trat in der Presse der Kritik entgegen, mit tiefen Prämien Umsatz bolzen zu wollen.
HBM (+1,7%) Bioventures würden von einem erfolgreichen Beteiligungsverkauf profitieren. Bei Tecan (+1,3%) hat das Management an einer Konferenz die Prognosen für das laufende Jahr bestätigt.
Neue Aargauer Bank (+21,3% auf 995 CHF) profitieren vom Übernahmeangebot der CS für die restlichen rund 1,4% des NAB-Aktienkapitals für 1’000 je Titel. (awp/mc/ps/13)