CH-Schluss: Leicht schwächer – Im Banne des Zinsentscheids der Fed

Im späteren Handelsverlauf belasteten jedoch Abgaben in Finanzwerten und den defensiven Indexschwergewichten die Börse und sorgten für einen SMI-Schlussstand auf Tagestief. Konjunktursensitive Werte waren hingegen überwiegend gesucht. Dabei profitieren Swatch und Richemont von den vorbörslich bekannt gegebenen Exportzahlen der Schweizer Uhrenindustrie im August. Generell sei der Handel im Vorfeld des am Dienstagabend nach Börsenschluss in Europa anstehenden Zinsentscheides der US-Notenbank Fed eher zurückhaltend verlaufen, so Marktbeobachter.


Der Leitindex SMI schloss um 0,64% tiefer auf 6’420,40 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor um 0,51% auf 985,84 Punkte, und der breite Swiss Performance Index (SPI) sank um ebenfalls 0,51% auf 5’677,22 Zähler.


Unter den SMI-/SLI-Titeln verzeichneten SGS (-3,3%) die prozentual grössten Einbussen. Die Aktien des Warenprüfkonzerns hatten allerdings am Vortag nach der Publikation neuer Unternehmensziele markant zugelegt und litten unter Gewinnmitnahmen. Weitere grössere Verlierer waren Syngenta (-2,3%) oder Lonza (-1,9%).


Die schwächeren Finanzvaloren seien im Nachmittagshandel unter Druck geraten, nachdem der Emissionsprospekt der Deutschen Bank für die geplante Kapitalerhöhung das Sentiment belastet habe, hiess es unter Marktbeobachtern. CS (-1,6%) verloren dabei deutlicher als UBS (-1,0%). Julius Bär (-2,3%) notierten ebenfalls tiefer. Auch Swiss Re (-0,8%), ZFS (-0,6%) oder Bâloise (-0,4%) gaben etwas nach. Gegen den Trend legten Swiss Life (+1,3%) zu.


Weiter haben die im SMI stark gewichteten Nestlé (-0,9%) und Novartis (-0,6%) belastet. Roche (-0,4%) hielten sich etwas besser. Am Markt wurden die Einbussen von Novartis vor allem auf Gewinnmitnahmen zurückgeführt. Es wurde zudem eine Entscheidung der US-Gesundheitsbehörde FDA über die US-Marktzulassung des neuen Multiple-Sklerose-Mittels Gilenia von Novartis erwartet, die am Dienstag nach US-Börsenschluss eintreffen soll. Dem Medikament wird von Branchenkennern ein Umsatzpotenzial von 1 Mrd USD und mehr attestiert.


Die stärksten Avancen unter den SMI/SLI-Valoren erzielten Petroplus (+2,5%), gefolgt von Nobel Biocare (+1,9%). Im Handel wurde auf Deckungskäufe in den Titeln des Medizinaltechnikherstellers verwiesen. Auch die zyklischen Geberit (+1,5%), Holcim (+1,1%) oder ABB (+0,9%) waren gesucht. Die Avancen von Geberit und Holcim wurden von Händlern mit Anschlusskäufen erklärt. ABB hätten etwas Aufholpotenzial gehabt, nachdem die Titel am Vortag dem Markt hinterhergehinkt seien.


Richemont (+0,9%) und Swatch (+0,5%) wurden von der Entwicklung der Schweizer Uhrenexporte begünstigt. Die Uhrenexporte haben sich im August um 24,1% und real gar um 29,6% verbessert. Die Zahlen bestätigten weiterhin die «Buy»-Empfehlung für Swatch und Richemont, kommentierte die Bank Vontobel.


Actelion (+1,0%) erholten sich etwas von den Abgaben des Vortages.


Swisscom (+0,1%) notierten kaum verändert. Das Telekomunternehmen teilte am Montagabend mit, dass die Angebotsfrist für die Vollübernahme der italienischen Tochter Fastweb voraussichtlich in der zweiten Oktoberwoche beginnen wird.


Im breiten Markt hat Gurit (+3,7%) am Dienstag den Halbjahresausweis vorgelegt. Das Management gab sich zuversichtlich und hat sich für das ganze Geschäftsjahr höhere Ziele gesetzt.


Tecan (+4,2%) konnten im Vorfeld einer Veranstaltung in New York zulegen. Micronas (+7,9%) wurden von Spekulationen getrieben, wonach das Unternehmen auch ein Übernahmeziel sei.


Auf der Verliererseite fielen Edisun Power (-6,6%), Perfect (-3,9%) oder LifeWatch (-3,3%) auf. (awp/mc/ps/29)

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