CH-Schluss: Fester – Gute Konjunkturdaten stützen
Zudem konnte nach Portugal nun auch Irland erfolgreich Anleihen platzieren. Im weiteren Verlauf stützten die unter den Erwartungen gebliebenen Erstanträge auf Arbeitslosenversicherung in den USA. Vor diesem Hintergrund waren konjunktursensitive Valoren gesucht. Zudem profitierten die Grossbank-Aktien auch von der europaweit steigenden Nachfrage nach Bankwerten, nachdem auf diesen Titeln an den Vortagen Spekulationen über verschärfte Eigenkapitalvorschriften im Rahmen der Basel-III-Regulierungen gelastet hatten. Versicherungsvaloren waren ebenfalls gesucht. Demgegenüber drückten vor allem Abgaben in den Index-Schwergewichten Nestlé etwas auf den Markt.
Der SMI schloss um 0,60% höher auf 6’425,26 Punkten, knapp unter dem Tageshoch von 6’426,68 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,86% auf 977,06 Stellen zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,55% auf 5’662,87 Zähler.
Oben mit auf der SMI-/SLI-Gewinnerliste im Zuge der europaweiten Nachfrage nach Bankwerten CS (+2,2%). Auch UBS (+1,5%) oder Julius Bär (+1,8%) zogen deutlich an. Unter den Versicherern waren ZFS (+0,9%) und Swiss Re (+0,7%) gefragt.
Unter den zyklischen Titeln knüpften Lonza (+2,5%) an die Vortagesgewinne an. Bereits am Mittwoch legten die Titel zu, nachdem Lonza mit GlaxoSmithKline ein Produktionsabkommen unterzeichnet hatte.
Die volatilen Transocean (+3,1%) arbeiteten sich in die Gewinnzone vor. Am Vormittag litten die Titel noch unter einer Abstufung der Ratingagentur Standard & Poor’s.
Richemont (+1,5%) schlossen – auch im Zuge der Nachfrage nach zyklischen Titeln – ebenfalls an die Vortagesgewinne an. Das Unternehmen hatte für die ersten fünf Monaten des laufenden Geschäftsjahres mit einem deutlichen Umsatzanstieg die Markterwartungen übertroffen. Branchennachbar Swatch (+1,7%) tendierten ebenfalls höher.
Weitere grössere Gewinner waren ABB (+1,6%). In diesen Titeln seien im Vorfeld eines auf morgen Freitag anberaumten Investorentages Positionen bezogen worden, hiess es unter Marktbeobachtern. Clariant (+1,8%), Kühne+Nagel (+1,4%), Adecco (+1,1%) oder Geberit (+1,1%) legten ebenfalls überdurchschnittlich zu.
Unter den defensiven Schwergewichten notierten Roche (+0,6%) höher; Novartis (+0,1%) schlossen gut gehalten. Nestlé (-0,4%) begrenzten jedoch die Avancen des SMI leicht.
Swisscom (-1,5%) schlossen am Tabellenende. Der Telekomkonzern einigte sich mit Wettbewerbern auf eine Senkung der Mobilterminierungsgebühren, die sich die Unternehmen gegenseitig für die Durchleitung von Anrufen in Rechnung stellen. Experten sehen die Neuigkeit als positiv, wurden doch langwierige Streitigkeiten vorerst vermieden. Die finanziellen Auswirkungen halten sich zudem vorerst in Grenzen.
Weitere Verlierer waren Sonova (-1,2%), Syngenta (-0,6%) oder Givaudan (-0,2%). Logitech (-0,5%) hinkten hinterher, nachdem die Aktie am Vortag sehr fest geschlossen hatte.
Aus der zweiten Reihe stürmten Barry Callebaut (+6,0%) nach einer Liefervereinbarung mit Kraft Foods nach oben. Die Bank Vontobel wertete dies als ein positives Signal für Barry Callebaut, denn das Unternehmen könnte dank der starken Präsenz von Cadbury schneller in einige Märkte in Asien eintreten, zum Beispiel in Indien. Weitere grössere Gewinner waren Affichage (+6,6%), ADB (+5,5%), Walter Meier (+5,2%) oder Uster Technologie (+4,8%).
SPS (+0,6%) profitierten etwas von den Halbjahreszahlen. Das solide Ergebnis scheint zu bestätigen, dass SPS die vielversprechende Jelmoli-Akquisition gut verkraftet hat, urteilten Branchenkenner. (awp/mc/ps/29)