CH-Eröffnung: Gut behauptet – Vorgaben stützen leicht
Am Nachmittag stehen US-Konjunkturdaten an und die Investoren dürften sich im Vorfeld mit Engagements zurückhalten. Bei den Einzeltiteln stehen Roche im Blick. Der Konzern kündigte ein Sparprogramm an, ohne jedoch konkret zu werden.
Bis um 09.30 Uhr steigt der Leitindex SMI um 0,12% auf 6’341,49 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt um 0,14% auf 963,94 zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,06% auf 5’595,26 Zähler.
Roche (+0,6%) entwickeln sich besser als der Gesamtmarkt. Der Pharmakonzern will Kosten senken und startet eine konzernweite Initiative namens «Operational Excellence». Die Umsetzung der Massnahmen sind im Zeitraum 2011 und 2012 vorgesehen. Der Ausblick für 2010 wurde indes bestätigt. Roche reagiere auf die Herausforderungen, schreibt die ZKB, erkennt in der Unternehmensmitteilung jedoch wenig Konkretes. Aus Sicht der Analysten der Bank Vontobel spiegelt die Ankündigung eines Kostensenkungsprogramms die Anpassung des Unternehmens an ein sich schnell wandelndes Umfeld wider. Die Experten schätzen das Sparpotenzial auf 1 bis 2 Mrd CHF.
Novartis legen unterdessen 0,1% zu. Nestlé, das dritte Schwergewicht, verbilligen sich um 0,5%.
Die Banken CS (+0,1%) und UBS (+0,3%) verteuern sich moderat. CS standen am Vortag auf den Verkaufslisten. Merrill Lynch hatte die Papiere von der einflussreichen «Most Preferred List» für den europäischen Bankensektor gestrichen und sie durch jene der Rivalin UBS ersetzt.
Besser als der Standardwerte-Index tendieren Synthes (+1,6%), Nobel Biocare (+0,9%) und ABB (+0,8%).
Kaum verändert zeigen sich Holcim, die um knapp 0,1% zulegen. Morgan Stanley senkt das Kursziel auf 62,50 CHF nach 79,00 CHF. Das Kursziel von Swisscom (+0,1%) wird unterdessen von der Deutschen Bank auf 409 (407) CHF erhöht.
Auf der Verliererseite stehen Transocean (-0,7%) und werden damit indirekt von Brand auf einer Ölplattform tangiert. Beim Explorationsunternehmen Mariner Energy hatte es im Golf von Mexiko gestern einen Zwischenfall gegeben, der weitgehend glimpflich verlief. «Allerdings könnte der Zwischenfall dazu führen, dass das Moratorium der US-Regierung für Offshore-Bohrungen nun doch nicht vor Ende November 2010 aufgehoben wird, was seit Kurzem von diversen Stelle verstärkt gefordert wurde», schreibt die ZKB.
Bei den Nebenwerten haussieren Santhera (+7,1%). Der Pharmakonzern der Halbjahreszahlen vorlegte, meldete zudem den Abschluss eines Lizenzvertrages mit dem biopharmazeutischen Konzern Ipsen. Santhera habe ein gutes Ergebnis geliefert, das auf die gute Kostenkontrolle zurückzuführen sei, schreibt die Bank Vontobel in einem Kommentar. Den Fipamezole-Deal mit Ipsen wertet Vontobel als positives Zeichen. Angesicht der Vorauszahlung von 13 Mio EUR dürfte Santhera im zweiten Halbjahr rentabel sein. Auch die ZKB verweist auf den Lizenzvertrag mit Ipsen, der die Finanzierung beim Unternehmen verbessert.
u-blox (+2,2%) übertraf unterdessen bei den Halbjahreszahlen die Markterwartungen. Nachdem die Grössenordnung der Eckdaten zwar bereits bekannt war, seien die Zahlen jetzt sogar noch etwas besser ausgefallen, schreibt die ZKB. (awp/mc/gh/16)