CH-Eröffnung: Gewinnmitnahmen in ruhigem Handel

Daher dürfte am Nachmittag besonders auf die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA geschaut werden.


Von der Sitzung der EZB dürften auch keine Impulse ausgehen, heisst es. Es gelte als ausgemachte Sache, dass die Notenbank den Leitzins bei 1,00% bestätigen wird. Marktbewegend könnten indes die begleitenden Kommentare von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet in der nachfolgenden Pressekonferenz sein.


Bis um 09.30 Uhr sinkt der Leitindex SMI um 0,35% auf 6’309,95 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) geht um 0,22% auf 959,36 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,33% auf 5’570,99 Zähler zurück.


Bei den Blue Chips geht es für Kühne + Nagel um 0,4% nach unten. Die neuseeländische Handelskommission hat wegen des Verdachts illegaler Preisabsprachen ein Kartellverfahren gegen eine Reihe internationaler Logistikunternehmen eingeleitet. Neben Kühne + Nagel ist auch Panalpina (Aktie: -0,7%) von dem Verfahren betroffen. Die Firmen sollen seit 2001 Luftfrachtpreise von und nach Neuseeland durch Aufschläge und andere Gebühren künstlich hoch gehalten haben, so der Vorwurf.


Im Fokus der Anleger stehen auch Swisscom, deren Aktien sich um 0,3% verbilligen. Die Titel hatten am Vortag die kräftige Aufwärtsbewegung nicht mitgemacht. Spekulationen um eine bevorstehende Vollübernahme der Italientochter Fastweb hätten die Papiere gebremst, hiess es. Nun hat sich die Swisscom zu dem Thema geäussert: Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben noch nicht entschieden, ob es den Anteil von derzeit 82% aufstocken will.


Am unteren Ende der Tabelle finden sich zyklische Werte wie SGS (-1,3%), Holcim (-0,5%) und ABB (-0,7%), die am Vortag besonders deutlich von den Indizien auf eine Konjunkturaufhellung in den USA profitiert hatten. Für SGS hat Morgan Stanley die wenig schmeichelhafte Anlageempfehlung «Underweight» bestätigt.


An die Spitze der Gewinner wiederum haben sich die volatilen Titel von Transocean (+1,8%) gesetzt. Mit Lonza (+0,4%), Swiss Re (+0,2%), Logitech (+0,6%) und Clariant (+0,1%) finden sich Vertreter praktisch sämtlicher Branchen in der besseren Hälfte des Tableaus wieder. Mit dem Kursplus bei ZFS (+0,2%) und Swiss Life (+0,4%) lässt sich aber zumindest ein leicht positiver Trend für die Finanzwerte herausschälen.


Richemont (+0,3%) reagieren positiv auf eine Ratingerhöhung durch Nomura auf Neutral von zuvor Reduce reagieren. Begründet wird der Schritt mit den jüngsten Kurskorrekturen sowie der bevorstehenden Publikation der Umsatzzahlen der ersten fünf Monate des laufenden Geschäftsjahres. Diese werden in der kommenden Woche veröffentlicht.


Die defensiven Schwergewichte Nestlé (-0,3%), Novartis (-0,7%) und Roche (-0,6%) tendieren etwas unter den Gesamtmarkt.


Im breiten Markt ist der Stahlkocher Schmolz+Bickenbach (Aktie: +0,3%) im ersten Semester wieder knapp in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt, nach einem massiven Verlust im Vorjahr. Analysten zufolge hat das Ergebnis die Erwartungen übertroffen. Allerdings sei die Eigenkapitalquote mit nur 21% weiterhin tief und das Gearing mit 194% schwindelerregend. Die Refinanzierung hänge nach wie vor von der Zustimmung der EU-Kommission ab, mahnen die Experten.


Helvetia gehen nach Zahlen um 1,0% zurück. Der Versicherer habe ein wie erwartet solides Ergebnis vorgelegt, hiess es im Handel. Allerdings erscheine das neue Eigenkapitalrenditeziel für 2013 mit von 10 bis 12% etwas konservativ.


Valora (Aktie -0,7%) übernimmt den führenden norwegischen Kosmetikdistributor Engelschion Marwell Hauge (EMH) mit einem Jahresumsatz von 70 Mio CHF. Dufry geben gar um 6,3% nach – Analysten verweisen auf die Platzierung eines grösseren Aktienpakets durch den Anteilseigner Advent. (awp/mc/ss/14)

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