Professorin der PHZ Luzern gewinnt Swiss Mountain Water Award

Zusammen mit Dr. Simon Scherrer und Dr. Peter Kienzler von der Scherrer AG, Hydrologie und Hochwasserschutz in Reinach/BL, hat Prof. Dr. Sibylle Reinfried von der PHZ Luzern ein Konzept erarbeitet, das sich ein besseres hydrologisches Verständnis der Bevölkerung zum Ziel setzt. Unterstützt werden sie dabei vom Geographischen Institut der Universität Zürich.


Lebensraum Quellen
Im eingereichten Projekt werden insbesondere Quellen und die Wege des Wassers im Gebirge thematisiert: Viele Bergkantone der Schweiz beziehen bis zu 80% ihres Trinkwassers aus Quellen. Häufig sind Quellen sehr reizvoll und beherbergen eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt, was sie auch touristisch attraktiv macht. Sie sind somit ein wichtiges Natur- und Kulturgut im «Wasserschloss Schweiz». Zunehmend werden sie jedoch bedroht: Durch Versiegelung, Verbauung, Fassung und stoffliche Beeinträchtigung verlieren sie ihren ästhetischen Reiz und bieten für die Quellbewohner keinen geeigneten Lebensraum mehr. Zudem ist ihre Zukunft angesichts der globalen Klimaänderung ungewiss. Ein mögliches Szenario sind häufigere Trockenperioden, welche die Quellen temporär versiegen lassen oder zumindest die Wassermengen verringern könnten.


Lückenhaftes Verständnis für Wasserkreislauf
Vor diesem Hintergrund sind Kenntnisse über die Ressource Wasser in all ihren Facetten von grosser gesellschaftlicher Bedeutung. Voruntersuchungen zeigen, dass Jugendliche und Erwachsene häufig nur über ein lückenhaftes Verständnis für Quellen und den Wasserkreislauf verfügen. Ein solches Wissen ist aber für die Bewältigung zukünftiger Probleme von grosser Wichtigkeit. Im Rahmen des preisgekrönten Projekts werden Materialien und fachdidaktische Konzepte auf lernpsychologischer Grundlage entwickelt, welche sowohl im Schulunterricht als auch in der Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt werden können und die angesprochenen Wissensdefizite beheben und zu einem nachhaltigen Verständnis über Wasserkreisläufe und Quellen führen sollen.


Preis für nachhaltigen Umgang mit Wasser
Mit dem «Swiss Mountain Water Award» unterstützt das Netzwerk Wasser im Berggebiet (NWB) seit 2005 alljährlich die Umsetzung von einem oder mehreren zukunftsträchtigen Vorhaben in Schweizer Bergregionen, welche sich durch einen nachhaltigen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser auszeichnen. Der Preis ist mit 50’000 Franken dotiert. An der Verleihung referierten unter anderem Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf und Dr. Roberto Balzaretti, Generalsekretär des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten. Der Preis wurde den Preisträgern vom Glarner Ständerat und Präsident des NWB, Pankraz Freitag, übergeben. (phz/mc/ps)

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