Opel-Chef Reilly forciert Sanierung

Für die Mitarbeiter werde es keine neuen negativen Überraschungen geben. «Es bleibt beim Stellenabbau von rund 8.000 Mitarbeitern in Europa.»


Detroit macht Druck
Der Druck aus der Konzernzentrale des Opel-Mutterkonzerns General Motors in Detroit ist offensichtlich gross. «Selbstverständlich erwartet der Mutterkonzern, dass wir Resultate vorlegen. Wir müssen zeigen, dass die Grundlage unseres Geschäftsplans funktioniert – und das möglichst bald», sagte der Opel-Chef. Reilly drückt bei der Restrukturierung aufs Tempo und sendet so ein erstes wichtiges Signal in Richtung des neuen GM-Chefs Dan Akerson, der am 1. September den Chefsessel übernimmt.


GM strebt an die Börse
Der Opel-Mutterkonzern strebt unter der Führung von Akerson wieder an die Börse. Schon im August reichte das Unternehmen seinen Antrag für ein Listing in New York und Toronto ein. Das Volumen steht noch nicht fest. Wenn es wie von Experten erwartet bei bis zu 16 Milliarden Dollar liegt, würde der GM-Börsengang einer der grössten weltweit werden.


«Old GM» sortiert sich neu: Grossreinemachen nach Insolvenz
Die Aufräumarbeiten nach der Pleite von General Motors vor einem Jahr gehen weiter. Die Motors Liquidation Company, in der die Überreste der alten GM gebündelt sind, sortiert sich neu. Um eine der grössten Insolvenzen der Wirtschaftsgeschichte leichter überblicken zu können, setzt Firmenchef Al Koch vier Treuhandfonds auf. Ein Fonds kümmert sich um die Sanierung der verseuchten Fabrikgelände und deren späteren Verkauf, einer um die Folgen der Asbestbelastung in den Gebäuden, einer um Rechtsstreitigkeiten mit Gläubigern und einer wird die Beteiligung an der neuen GM halten, die momentan zurück an die Börse strebt.


Richterlicher Segen steht noch aus
In der sogenannten Old GM stecken die Altlasten des einst weltgrössten Autokonzerns. Nur durch deren Abstreifen in der Insolvenz Mitte 2009 war dem Hersteller der Neustart geglückt. Verlierer der Aktion waren die damaligen Aktionäre und Kreditgeber. Immerhin halten sie über die Motors Liquidation Company bis zu 27 Prozent an der neuen General Motors. Der Umbauplan muss noch von dem zuständigen Insolvenzgericht in Manhattan gebilligt werden. Das soll bis spätestens März 2011 passieren. Verwalter Koch hofft, binnen fünf Jahren zumindest die Fabrikgelände saniert zu haben. Drei Anlagen hat er bislang verkauft, über 17 weitere steht er in Verhandlungen. (awp/mc/ps/09)

Schreibe einen Kommentar