Emmi: Rentabilität deutlich erhöht

Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA erhöhte sich hingegen um 23,1% auf 104,2 (84,6) Mio CHF und auf Stufe EBIT um 35,7% auf 60,7 (44,7) Mio CHF. Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 39,9 (32,8) Mio CHF, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Im Heimmarkt setzte Emmi 2,8% weniger als noch im Vorjahr um. Den Rückgang erklärte die Gesellschaft mit den Preisrückgängen infolge der gesunkenen Milchrohstoffpreisen. Die Mengenentwicklung in der Schweiz sei hingegen im Rahmen des Vorjahres geblieben, hiess es weiter. Insbesondere beim Verkauf von Frischprodukte wie Caffè Latte, Aktifit oder Benecol hat Emmi zugelegt. Dies habe sich entsprechend positiv auf die Gewinnentwicklung ausgewirkt. Umsatzrückgänge musste die Gruppe hingegen bei tiefermargigen Segmenten hinnehmen. Die Milchverarbeiterin erwirtschaftet rund drei Viertel der Umsätze im Inland.


Verstärktes Wachstum im Ausland
Emmi wird an der bisherigen Strategie festhalten. Neben einem starken Heimmarkt und konsequenten Kostenmanagement setzt die Gesellschaft auf Wachstum im Ausland. Im internationalen Geschäft steigerte sie in der Berichtsperiode die Umsätze um 6,5% – währungsbereinigt gar um 9,4% – und mengenmässig um 7,2%. Die Gruppe verstärkte in den letzten Monaten vor allem das Geschäft in den USA mit dem Kauf der kalifornischen Cypress Grove Chévre und der vollständigen Übernahme der in Penn Yan, New York, domizilierten CASP. Zudem würden die Investitionen der per 1. Juli übernommenen Fromalp AG in Zollikofen oder die Minderheitsbeteiligung am der italienischen Venchiaredo in den kommenden Monaten ebenfalls Wirkung zeigen, schreibt Emmi. Wachstumsmöglichkeiten würden auch in Zukunft gezielt genutzt.


Positive Geschäftsentwicklung erwartet
Bei der Konsumentenstimmung rechnet das Unternehmen im Inland und den meisten Schlüsselmärkten mit einer leichten Erholung. Der gestiegene Milchpreis dürfte sich positiv auf den Umsatz auswirken, so Emmi. Ein Fragezeichen setzt das Unternehmen bei der Währungssituation. Diese bleibe auch künftig unsicher. Deshalb seien auch die Auswirkungen der Preiserhöhungen im zweiten Halbjahr 2010 für Exporte aus der Schweiz noch offen. Für das Gesamtjahr rechnet Emmi im Schweizer Markt mit einem stabilen Umsatz (inkl. Akquisitionen) respektive mit einem leichten Rückgang von rund 2% (organisch). Im internationalen Geschäft geht die Gruppe von einer Umsatzsteigerung von 8-10% (inkl. Akquisitionen) respektive von 6-8% (organisch) aus. Die Reingewinnmarge soll sich bei 3% einpendeln.


Analystengemeinde beeindruckt
An der Börse notieren die Aktien von Emmi gegen 11.40 Uhr leicht im Plus. Die Titel halten sich mit +0,1% auf 161,40 CHF deutlich besser als der Gesamtmarkt (-0,83%). Der Umsatz sei entsprechend den Erwartungen ausgefallen, kommentierte Claudia Lenz von der Bank Vontobel das Zwischenergebnis. In Bezug auf die operative und Nettorentabilität habe das Unternehmen die Erwartungen übertroffen. Die EBIT-Margenverbesserung sei sogar noch stärker als erwartet ausgefallen, meint auch Patrik Schwendimann von der ZKB. Emmi habe damit nach dem bereits margenstarken zweiten Halbjahr 2009 bewiesen, dass die Marge auf ein nachhaltig höheres Niveau angehoben werden könne. (awp/mc/ps/04) 

Schreibe einen Kommentar