EU-Schluss: Erneut schwach – Negative US-Wirtschaftsdaten
Der EuroStoxx 50 schloss den zweiten Tag in Folge schwach. Er verlor 1,04 Prozent auf 2.587,40 Punkte. In Paris sank der CAC-40-Index um 1,17 Prozent auf 3.450,19 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gab um 0,90 Prozent auf 5.109,40 Punkte nach.
In den USA war im Juli war der Auftragseingang für langlebige Güter im Vergleich zum Vormonat deutlich weniger stark als erwartet gestiegen. Der weniger schwankungsanfällige Ordereingang unter Ausklammerung der Transportgüter sackte sogar um 3,8 Prozent ab, während Volkswirte mit einem leichten Anstieg gerechnet hatten. Zudem brachen die Verkäufe neuer Häuser in den USA im Juli überraschend ein, und im Juni waren die Preise für Einfamilienhäuser gesunken.
Europaweit verbuchten vor allem Bankenwerte wegen der sich zunehmend eintrübenden Wirtschaftsdynamik in den USA Verluste. Zudem senkte die Ratingagentur Standard & Poor`s (S&P) ihr Langfrist-Rating für die Republik Irland von «AA» auf «AA-«. Der Ausblick blieb negativ. Als Grund für die Abstufung gab das Institut an, dass die Kosten für die Unterstützung des irischen Finanzsektors die Flexibilität des Landes schwächen würden.
Darunter litten insbesondere irische Bankenwerte wie die der Allied Irish Banks (AIB) , aber auch andere. In London war die Barclays-Aktie mit minus 3,61 Prozent auf 304,07 Pence schwächster Wert, gefolgt vom Schroders-Titel , der 2,78 Prozent verlor. Im Auswahlindex der Eurozone, dem EuroStoxx 50, war die Aktie der Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) Schlusslicht mit minus 2,79 Prozent auf 9,361 Euro. Unicredit , BNP Paribas , Intesa SanPaolo oder Banco Santander büssten ebenfalls etwas mehr als zwei Prozent ein.
Philips Electronics legten hingegen nach einem sehr positiven Quartalsbericht des Konkurrenten Agfa-Gevaert an der EuroStoxx-50-Spitze um 2,77 Prozent auf 21,91 Euro zu. Die Agfa-Aktie sprang sogar um 20,00 Prozent hoch.
In London kletterten nach starken Halbjahreszahlen die Titel des Autoversicherers Admiral Group um 2,65 Prozent auf 1.512,83 Pence. Tullow Oil zählten hingegen mit minus 4,55 Prozent auf 1.232,52 Pence zu den grössten Verlierern. Die überraschend gute Gewinnentwicklung im ersten Halbjahr der Ölgesellschaft verblasste angesichts der Schwierigkeiten in Uganda. Aufgrund von Streitigkeiten zwischen der dortigen Regierung und Tullows ehemaligem Partner werde sich die Entwicklung von Ölfeldern verzögern, hatte das Unternehmen mitgeteilt. Analysten äusserten sich besorgt über die möglichen Auswirkungen der Entwicklung auf die Barreserven des britischen Ölkonzerns.
Die Anteilsscheine von BHP Billiton gaben um 2,00 Prozent auf 1.784,72 Pence nach. Der Bergbaukonzern hatte nach einem Gewinnanstieg im zweiten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres einen vorsichtigen Ausblick gegeben. Das starke Wachstum des grössten Kunden China dürfte sich abschwächen, hatte es zur Begründung geheissen. Experten sahen in dem Zahlenwerk aber kaum Anlass zur Sorge. Zugleich dämpfte der Konzern Hoffnungen von Potash-Aktionären auf eine «deutliche Verbesserung» seines Übernahmeangebots. In Amsterdam gewannen die Titel des Brauereikonzerns Heineken nach einem überraschend starken Gewinn im ersten Halbjahr 1,27 Prozent auf 35,20 Euro. (awp/mc/gh/36)