Güterverkehr: Schiene macht gegenüber Strasse Boden gut
Die Zunahme fiel allerdings geringer aus als auf der Schiene, wie das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) am Montag mitteilte. Die Menge der auf der Strasse transportierten Güter stieg in den ersten sechs Monaten 2010 um 8,1% auf 7,2 Mio Tonnen. Nötig waren dafür 43’000 Fahrten mehr als im Vergleichssemester 2009. Insgesamt fuhren rund 621’000 Lastwagen durch die Schweizer Alpen.
Verlagerungsziel bleibt in weiter Ferne
amit ist das bereits mehrfach hinausgeschobene Verlagerungsziel noch immer in weiter Ferne. Bis ins Jahr 2019 – zwei Jahre nach der Eröffnung des Gotthardbasistunnel – sollen pro Jahr nicht mehr als 650’000 Lastwagen die Alpen queren. So schreibt das UVEK, dass in der Verlagerungspolitik «noch weitere Anstrengungen nötig sind». Insbesondere durch die Einführung einer Alpentransitbörse könne eine Reduktion der Lastwagen-Fahrten erreicht werden. Die Schweiz würde im Auftrag aller Alpenländer bis 2011 ein Konzept erarbeiten.
Marktanteil Schiene fast wieder auf Vorkrisenniveau
Insgesamt wurden in den ersten sechs Monaten 2010 auf der Strasse und der Schiene 19,2 Mio Nettotonnen Güter transportiert. Der Marktanteil der Schiene gegenüber der Strasse betrug mit 62,4% wieder annähernd den Wert vor der Wirtschaftskrise, wie es weiter hiess. Am meisten zugelegt hat im Güterverkehr auf der Schiene der unbegleitete kombinierte Verkehr (UKV) (+19,7%). Dieser wird vom Bund finanziell unterstützt. Mehrere Operateure hätten darauf hingewiesen, dass das Wachstum noch stärker hätte ausfallen können. Doch wegen höheren Anforderungen beim Unterhalt, habe nicht genügend Rollmaterial zur Verfügung gestanden.
Rollende Landstrasse wächst am langsamsten
Insgesamt wurden 38% aller Güter durch die Alpen im kombinierten unbegleiteten Verkehr transportiert. Der traditionelle Wagenladungsverkehr (WKV) mit Bahngüterwagen hat im ersten Semester 2010 ebenfalls zugelegt, aber weniger stark als der UKV (+13,4%). Die Rollende Landstrasse (begleitet und kombiniert) wuchs mit 6,4% am schwächsten. Allerdings sei das Angebot der Rollenden Landstrasse auch weniger stark von der Wirtschaftskrise betroffen gewesen, wie das UVEK weiter mitteilte. (awp/mc/ps/14)