Coltene: Plus beim Umsatz, Minus beim Reingewinn
Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr 2010 um 5,7% auf 73,67 Mio CHF, in lokalen Währungen resultierte ein Plus von 9,8%. Der EBIT erhöhte sich um 27,6% auf 5,79 Mio CHF und die EBIT-Marge kletterte auf 7,9 (6,5)%. Unter dem Strich resultierte ein um 37,9% tieferer Reingewinn von 2,61 Mio CHF, wie Coltene am Freitag mitteilte. Mit dem Zahlenausweis wurden die Prognosen der Auguren beim Umsatz in etwa getroffen, beim EBIT und Reingewinn dagegen verfehlt. Das Umsatzwachstum stütze sich geografisch breit ab, heisst es. Das Unternehmen habe in Kontinentaleuropa, in Nordamerika sowie in den lateinamerikanischen Staaten und in den Schwellenländern Zuwächse verzeichnet. Der wichtige Markt für Dentalprodukte in den USA und Kanada habe sich wieder gut erholt. Als einzige Weltregion mit einem Umsatzrückgang fällt der übrige Ferne Osten auf, wo die Verkaufsleistung insbesondere in Südkorea nicht an die Erfolge früherer Perioden anschliessen konnte, wie es im Geschäftsbericht heisst.
Währungseinflüsse und Verlustanteil der Vigodent belasten
Auch auf der Produktseite zeigt sich ein ausgeglichenes Bild: In den meisten Produktgruppen konnten die Umsätze gesteigert werden. Besonders erfolgreich seien dabei die Kategorien Abformmaterialien, Kleingeräte sowie Produkte aus dem Hygiene- und Operationsbedarf gewesen, heisst es. Coltene spricht von einem «guten» Betriebsergebnis und einer «respektablen» EBIT-Marge. Dank eines straffen Kostenmanagements seien die Material-, Personal- und übrigen Betriebskosten gegenüber dem ersten Halbjahr 2009 leicht gesunken, heisst es. Das Finanzergebnis wurde durch zwei Faktoren negativ beeinflusst: durch ungünstige Währungseinflüsse von 0,6 Mio CHF nach einem Vorjahresgewinn von 1,4 Mio und durch einen Verlustanteil auf der 40%igen Beteiligung an Vigodent SA. Aufgrund des Verlustes von Vigodent im ersten Halbjahr 2010 weise Coltene einen anteiligen Verlust auf dieser Beteiligung von 0,8 Mio CHF aus, heisst es. Basierend auf dem aktualisierten Businessplan und gemäss dem Bewertungsverfahren im Kaufvertrag sei die Beteiligung um 2,0 Mio wertberichtigt und das Recht zum Kauf der restlichen 60% mit 1,7 Mio bewertet worden. Man sei zuversichtlich, dass bei Vigodent mit Kostensenkungs- und operativen Optimierungsmassnahmen «massgebliche Verbesserungen» erzielbar seien.
«Grundsolide» Bilanz
In der Berichtsperiode erwirtschaftete das Unternehmen einen operativen Cashflow von 9,4 Mio CHF nach 1,8 Mio in der Vorjahresperiode. Die Investitionen in Sachgüter fielen in der Berichtsperiode mit 0,9 Mio den Angaben zufolge «moderat» aus. Die Investitionen in immaterielle Anlagen betrugen 0,7 Mio, welche vor allem für ein neues ERP-System aufgewendet wurden. Der Free Cashflow machte 7,8 Mio aus und erreichte damit 10,6% des Nettoumsatzes. Die Bilanz zeige per Mitte Jahr keine grossen Veränderungen und erweise sich mit einer Eigenkapitalquote von 65% als «grundsolide», heisst es. Aus heutiger Sicht beurteile man die weitere Entwicklung für 2010 «recht zuversichtlich», heisst es im Halbjahresbericht. Die weltweite wirtschaftliche Erholung sei jedoch noch anfällig, wie die neuerlich aufflackernden Probleme an den Finanzmärkten, die Haushaltssituation in vielen Staaten und die Währungsentwicklungen zeigten. Gestützt auf das «seit Jahren erfolgreiche» Geschäftsmodell gibt sich das Management zuversichtlich, 2010 «ein ansprechendes Umsatzwachstum» und «einen soliden Ertrag» zu erwirtschaften. Bei der Präsentation der Jahreszahlen im März hatte das Management bereits ein Wachstum über Vorjahr in Aussicht gestellt. (awp/mc/ss/12)