ThyssenKrupp mit bestem Ergebnis seit sieben Quartalen

Der Vorstand erhöhte zugleich seine Prognose für das im September zu Ende gehende Geschäftsjahr. Das Unternehmen profitierte von der kräftigen Erholung der Wirtschaft und insbesondere von der hohen Nachfrage aus dem Automobil- und Maschinenbau. Auch für das nächste Geschäftsjahr 2010/2011 gab sich der Ruhrkonzern optimistisch und kündigte eine weitere Verbesserung des Ergebnisses an. Vorbörslich stiegen die Aktien um gut drei Prozent.

Vorsteuergewinn bei 414 Millionen Euro
In seinem dritten Quartal steigerte ThyssenKrupp den Umsatz um gut ein Viertel im Vergleich zum von der Wirtschaftskrise schwer belasteten Vorjahreszeitraum auf 11,7 Milliarden Euro. Der Vorsteuergewinn lag bei 414 Millionen Euro, der Überschuss bei 298 Millionen Euro. Alle wichtigen Konzernsparten erwirtschafteten Gewinn, auch der lange defizitäre Edelstahlbereich. Damit übertraf ThyssenKrupp die Erwartungen von Analysten. Im vergangenen Jahr war der Konzern wegen der Wirtschaftskrise tief in die roten Zahlen gerutscht.

Rohstoffkosten kompensiert
Dank der überraschend hohen Nachfrage arbeiten die Stahlwerke von ThyssenKrupp den Angaben zufolge an der Kapazitätsgrenze. Seit Mai gibt es in den Hütten keine Kurzarbeit mehr. Zudem gelang es dem Konzern, höhere Preise durchzusetzen. Die gestiegenen Rohstoffkosten seien vollständig kompensiert worden, hiess es. Das Unternehmen profitierte auch von seinem Sparprogramm. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2007/2008 seien so die Kosten um 1,4 Milliarden Euro gedrückt worden. Die Zahl der Mitarbeiter sank im Vergleich zum Vorjahresstichtag bis Ende Juni auch durch Verkäufe von Unternehmensteilen um knapp 14.000 Personen auf rund 175.000 Beschäftigte.

Prognose angehoben
Seine Prognose für das in anderthalb Monaten zu Ende gehende Geschäftsjahr hob ThyssenKrupp wie erwartet an. Das Unternehmen geht nun von einer leichten Umsatzsteigerung im Vergleich zum Vorjahr aus. Der um Sondereffekte bereinigte Vorsteuergewinn soll auf einen mittleren bis höheren dreistelligen Millionen-Euro-Wert steigen. Nach neun Monaten liegt dieser Wert bei 923 Millionen Euro. Allerdings erwartet der Vorstand im laufenden Quartal eine schwächere Entwicklung. Dafür macht er zum einen die Sommerpause verantwortlich, zum anderen fallen nun die Anlaufverluste für die neuen Werken in Brasilien und den USA an. Die Produktion dort hat im Juli begonnen.

Gute Auftragslage
Bislang hatte der Vorstand lediglich einen stagnierenden Umsatz und einen um Sondereffekte bereinigten Vorsteuergewinn in niedriger dreistelliger Millionenhöhe angekündigt. Dieser Ausblick stammte noch aus dem vergangenen November, als die Erholung der Wirtschaft erst langsam einsetzte. Die gute Auftragslage stimme auch für das nächste Geschäftsjahr «vorsichtig optimistisch», hiess es. (awp/mc/gh/12

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