US-Nachrichtenmagazin «Newsweek» verkauft
Denn Harman – der bisher mit Audio-Zubehör sein Geld verdiente – übernimmt mit der Zeitschrift auch die Schulden, die sich auf «mehrere zehn Millionen Dollar belaufen», wie es heisst. Das 1933 gegründete Blatt kämpft seit Jahren mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten. Allein im vergangenen Jahr belief sich das Minus US-Medienberichten zufolge auf 30 Millionen Dollar. Ein Verkauf war seit längerem im Gespräch.
Langjähriges Aushängeschild
Das liberale «Newsweek»-Magazin gehörte seit 1961 der «Washington Post». Zusammen mit dem konkurrierenden Magazin «Time» zählte es jahrzehntelang zu den Aushängeschildern im US-Journalismus. Durch den Einbruch im Anzeigengeschäft sowie durch Konkurrenz des Internets war die Auflage im vergangenen Jahr von 2,6 Millionen auf 1,5 Millionen Exemplare gesunken. Donald E. Graham, Verlagschef der «Washington Post», betonte: «Bei der Suche nach einem Käufer für «Newsweek» wollten wir jemanden, dem Qualitätsjournalismus genauso wichtig ist wie uns. Mit Sidney Harman haben wir diese Person gefunden.» Harman wolle auch weiterhin ein «erstklassiges und lebendiges Magazin» produzieren. Zudem wolle er einen Grossteil der gegenwärtig 380 Mitarbeiter behalten.
«Newsweek» soll in Harmans Privatbesitz bleiben
Harman ist Gründer von Harman International, einem Hersteller von hochwertigem Audio-Zubehör. Allerdings solle die Zeitschrift nicht an sein Unternehmen angeschlossen werden, sondern im Privatbesitz der Familie bleiben, berichtete «Newsweek» weiter. Bei einer Betriebsversammlung habe Harman betont, ihm gehe es bei der Übernahme nicht in erster Linie um Geld. «Ich bin nicht hier, um Geld zu verdienen, sondern um Freude zu bringen.» Er wäre glücklich, «wenn Newsweek in ein paar Jahren wieder aus eigener Kraft läuft.» (awp/mc/ps/27)