EADS lässt sich von Gewinneinbruch nicht verunsichern
Der Umsatz soll dank des starken US-Dollar von 42,8 auf mehr als 44 Milliarden Euro wachsen. Bei ihrer wichtigsten Tochter Airbus erwartet die EADS-Führung ausserdem deutlich mehr Neubestellungen und will mit rund 500 ausgelieferten Flugzeugen möglicherweise einen neuen Produktionsrekord aufstellen.
Kurssprung
Die EADS-Aktie reagierte vorbörslich mit einem Kurssprung auf die Zahlen und legte am Morgen um 1,74 Prozent auf 17,85 Euro zu. Wegen Belastungen aus der Produktion des Airbus A380, rückläufigen Zinssätzen und negativen Wechselkurseffekten blieb nach den ersten sechs Monaten mit 185 Millionen Euro nur knapp halb so viel Gewinn übrig wie ein Jahr zuvor. Das war noch weniger, als Analysten erwartet hatten.
Milliardenschwelle angepeilt
Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen auf Unternehmenswerte und ausserordentlichen Posten – bei EADS als EBIT bezeichnet – schrumpfte weniger stark als erwartet um 54 Prozent auf 406 Millionen Euro. Im Gesamtjahr soll diese als operativer Gewinn verwendete Kenngrösse dennoch wie geplant die Milliardenschwelle erreichen.
Umsatz wie erwartet gestiegen
Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten wie erwartet leicht auf 20,3 Milliarden Euro. Der Aufschwung in der Luftfahrt machte sich mit einem Boom bei den Bestellungen nieder. Der Auftragseingang legte um 79 Prozent auf 30,8 Milliarden Euro zu. Airbus soll im Gesamtjahr nun Neuaufträge für mehr als 400 neue Flugzeuge einsammeln. Darin sind die Neuaufträge von der Luftfahrtmesse in Farnborough im Juli noch nicht enthalten. Von Januar bis Juli hat der Flugzeugbauer bereits mehr als 260 Festbestellungen verbucht, hinzu kommen Vorverträge für gut 120 Flugzeuge.
Airbus-Gewinn bricht ein
Im ersten Halbjahr ging der Airbus-Umsatz um ein Prozent auf 13,9 Milliarden Euro zurück. Der Gewinn brach unter anderem wegen teurer Geschäfte zur Währungsabsicherung sowie höherer Ausgaben für Forschung und Entwicklung gar um 80 Prozent auf 104 Millionen Euro ein.
Gleiche Baustellen wie noch vor einem Vierteljahr
«Unsere Hauptaufgaben bleiben ganz klar, die Effizienz bei der A380-Produktion zu erhöhen, die A350-Entwicklung voranzutreiben und mit den Kundennationen die Anpassung des A400M-Vertrags abzuschliessen», sagte EADS-Chef Louis Gallois. Mehrere europäische Staaten setzen in ihren Rüstungsetats den Rotstift an. Gallois hatte bereits Mitte Juli gesagt, er rechne erst im Herbst mit einem Abschluss des Vertrags für den Militärtransporter. (awp/mc/ss/14)