CH-Verlauf: Etwas fester – Rücksetzer nach Gewinnmitnahmen

Ein begrenzter Rücksetzer sei erwartet worden, nachdem der Standardwerte-Index über die Marke bei 6’300 Punkten gestiegen sei. Auch der Stoxx 50 hat sich bereits wieder von seinem Tageshoch gelöst. Am Nachmittag könnten dann noch US-Konjunkturdaten für Bewegung sorgen. So wird die Zahl der wöchentlichen Hypothekenanträge vorgelegt.


Das Blue-Chips-Barometer SMI gewinnt um 12.30 Uhr um 0,21% auf 6’288,22 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt derweil um 0,24% auf 967,31 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,16% auf 5’555,21 Stellen.


Finanzwerte stehen auch nach den gestrigen Gewinnen am oberen Ende der Tabelle. UBS steigen um 2,0% (Vortag +11,2%) und CS um 2,7% (+5,9%) zu. Julius Bär (+1,0%) hinken etwas hinterher. Swiss Life (+2,4), die laut Händlern lange Zeit vernachlässigt worden waren, haben ebenfalls zuletzt wieder Käufer gefunden (Vortag +5,1%).


Die traditionell volatilen Transocean (+2,89%) klettern nach einer erhöhten Einstufung auf «Marktgewichten» von «Untergewichten» durch die ZKB. Durch den zuletzt markanten Kursrückgang der Aktie seien nun sowohl die gestiegenen Risiken als auch die antizipierte Verschlechterung des Unternehmens- und Branchenausblicks – insbesondere der grössere operative Margendruck – verstärkt eskomptiert worden, schreiben die Analysten.


Nobel Biocare steigen 0,8%, wobei Händler auf die gestiegene Erholungs-Erwartungen am Markt verweisen. Die UBS beispielsweise ziehe aus den Zahlen von Zimmer und Biomet positive Konklusionen: die Marktbedingungen hätten sich verbessert und die Wahrscheinlichkeit nehme zu, dass der US-Dentalersatzmarkt wieder auf den Wachstumspfad zurückkehre. Die Konkurrenz-Papiere von Straumann aus der zweiten Reihe steigen um 0,04%.


ABB (+0,5%) bauen im Handelsverlauf die Gewinne aus. Das Industrieunternehmen erhöhte den Anteil an der indischen Tochtergesellschaft ABB Indien wie geplant auf 75%. Die ZKB wertet die Neuigkeit als «leicht positiv».


Swatch (-0,7%) und Richemont (-0,6%) – in der ersten Handelshälfte noch mit kräftigen Kursaufschlägen – sind mittlerweile ins Minus gerutscht. Kurstreiber war am Morgen der Luxusgüterkonzern und Branchennachbar LVMH, der auf allen Stufen die Markterwartungen übertroffen hatte.


Die Indexschwergewichte tendieren dagegen uneinheitlich. Roche (+0,4%)und Novartis (+0,5%) stellen sich besser, Nestlé (-0,9%) schlechter als der Gesamtmarkt.


Holcim (-1,3%) leiden unter den Zahlen des mexikanischen Konkurrenten Cemex. Dieser hatte am Vortag einen unerwarteten Verlust ausgewiesen. Noch deutlicher im Minus stehen die ebenfalls konjunktursensitiven Adecco (-2,0%).


Auch bei Syngenta (-1,5%) kommt es zu Verlusten. J.P. Morgan senkte die Titel auf «Neutral» von «Overweight». Unklarheit bezüglich Dauer und Tiefe des Preisdrucks nennen die Experten als Ursache.


Bei den Nebenwerten stehen u.a. EGL (-1,9%) im Blick der Anleger. Der Energiekonzern publizierte eine Gewinnwarnung. Analysten sprechen von einer erneuten «Hiobsbotschaft». Die Aktien der Privatbank EFG International (-14,3) leiden deutlich unter dem im ersten Halbjahr wegen Wertminderungen eingefahrenen Millionenverlust.


Day Software (+31,1% auf 137,70 CHF) hat vom US-amerikanischen Branchenriesen Adobe ein Übernahmeangebot zu 139 CHF pro Aktie erhalten. Dass der Kurs nicht über den gebotenen Preis steige, sei ein Signal dafür, dass im Aktienhandel nicht mit einer Angebotsaufbesserung oder einer Konkurrenzofferte gerechnet wird, heisst es im Markt dazu.


ADB (-5,8%) sind nach Halbjahreszahlen kräftig unter Druck geraten. Die Herstellerin von Set-Top-Boxen hat sowohl einen Umsatz- als auch Ergebnisrückgang vermeldet. Zudem dürften sich die Engpässe bei der Zulieferung von Komponenten bis ins kommende Jahr erstrecken. Addex (+0,4%) verringerte unterdessen den Reinverlust und die Walliser Kantonalbank (-0,4%) steigerte im ersten Halbjahr den Bruttogewinn. (awp/mc/ps/13)

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