Deutsche Bank: Mehr Gewinn trotz Einbruch im Handelsgeschäft

Er rechne mit einer weiteren Belebung der Weltwirtschaft. Rückschläge seien zwar nicht ausgeschlossen. Die Sorgen darüber, dass die Industriestaaten zurück in eine Rezession gleiten, klängen jedoch ab. Die Aktie gab im vorbörslichen Handel gut 1,5 Prozent ab. Die Erträge im klassischen Investmentbanking (Corporate Banking & Securities) waren im zweiten Quartal um fast ein Viertel abgesackt. Der Gewinn vor Zinsen ging um gut fünf Prozent zurück. Sowohl der Handel mit Anleihen als auch mit Aktien war weniger gut gelaufen als im Vorjahr. Das Handelsergebnis brach auf 110 Millionen Euro ein von 2,6 Milliarden Euro im Vorjahr. Die Aktie gab vorbörslich nach.


Privatkundengeschäft erholt sich
Deutlich nach oben ging es dagegen im sonst eher schwächelnden Geschäft mit Privatkunden (PBC). Hier legte der Gewinn vor Steuern von 55 Millionen Euro auf 233 Millionen Euro zu. «Der Bereich PBC erreichte das beste Quartalsergebnis seit dem Höhepunkt der Finanzkrise», sagte Ackermann. In der Vermögensverwaltung standen im zweiten Quartal trotz einer Belastung in Höhe von 89 Millionen Euro wegen der Übernahme der Privatbank Sal. Oppenheim auch wieder ein Gewinn, nachdem der Bereich im Vorjahr noch in den roten Zahlen war.

Quartalsgewinn legt um 16 Prozent zu
Unterm Strich verdiente die Deutsche Bank mit 1,2 Milliarden Euro etwas mehr als im Vorjahr. Vor Steuern legte der Gewinn um 16 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Das Ergebnis lag damit im Rahmen der Erwartungen von Analysten. Die Risikovorsorge für faule Kredite fiel mit 243 Millionen Euro nur etwa ein Viertel so hoch aus wie im Vorjahr. Insgesamt gingen die Erträge um etwa zehn Prozent zurück. Ein Anstieg bei Zins- und Provisionsüberschuss konnte den Einbruch beim Handelsergebnis nicht ausgleichen.

Ergebnisse aus Stresstests
In einer Analystenpräsentation wies die Deutsche Bank die Ergebnisse des europaweiten Bankenstresstests bei den Staatsanleihen aus. Das Engagement in den sogenannten PIIGS-Staaten (Portugal, Italien, Irland, Griechenland, Spanien) belief sich auf rund 10 Milliarden Euro. Das war deutlich mehr, als die Deutsche Bank Ende Mai auf ihrer Hauptversammlung veröffentlicht hatte. Die europäischen Aufseher benutzen einen weiter gefassten Begriff für staatliches Engagement. Allerdings hatte die Deutsche Bank den Grossteil der Bestände tatsächlich im so genannten Handelsbuch stehen, das bei den Belastungstests untersucht worden war.


Kernkapitalquote im Q2 bei 11,3 Prozent
Bei dem Test waren 91 europäische Banken untersucht worden, sieben Institute fielen bei der Veröffentlichung der Ergebnisse vergangenen Freitag durch. Die Deutsche Bank schnitt mit einer Kernkapitalquote (Tier 1) von 9,7 Prozent als eine der besten deutschen Banken ab. Im zweiten Quartal wies das Institut eine Kernkapitalquote (Tier 1) von 11,3 Prozent aus. (awp/mc/ps/06)

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