L’Oréal-Erbin Bettencourt wird verhört

Dies berichtete die Sonntagszeitung «Le Journal du Dimanche». Die Milliardärin soll am Montag wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung befragt werden und der illegalen Parteifinanzierung. Auch Frankreichs Arbeitsminister Eric Woerth ist in die Affäre verwickelt. Ihm wird vorgeworfen, grössere Summen zur Finanzierung des Präsidentschaftswahlkampf von Nicolas Sarkozy angenommen zu haben. Der Minister soll voraussichtlich am Dienstag vernommen werden.


Mehrere Konten in der Schweiz
Die L’Oréal-Hauptaktionärin soll Steuern in Millionenhöhe hinterzogen und zwei Konten in der Schweiz haben. Von dem laut US- Wirtschaftsmagazin «Forbes» auf rund 20 Milliarden Dollar geschätzten Vermögen sollen 80 Millionen auf Konten in Vevey und Genf liegen. Arbeitsminister Woerth war in den vergangenen Jahren Schatzmeister der Regierungspartei UMP. Er soll 150 000 Euro zur Finanzierung des Wahlkampfs von Sarkozy im Jahr 2007 angenommen haben. Der Vertraute Sarkozys, der derzeit die umstrittene Rentenreform durchsetzen soll, weist alle Vorwürfe zurück.


Familienstreit
Die Affäre begann mit einem Rechtsstreit zwischen der L’Oréal-Milliardärin und ihrer einzigen Tochter Françoise Meyers-Bettencourt. Die Tochter wirft ihrer Mutter vor, sie sei nicht im Besitz ihrer geistigen Kräfte und werfe mit Geld um sich. Rund 993 Millionen Euro soll sie in Form von Lebensversicherungen und Schecks dem Fotografen François-Marie Banier (63) geschenkt haben. Das von der Tochter beantragte Entmündigungsverfahren wurde erst vor wenigen Tagen abgelehnt. (awp/mc/ps/03)

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