CH-Eröffnung: Gut behauptet – Transocean haussieren
Dort war es am Morgen zu deutlichen Abschlägen wegen des zum Dollar befestigten Yen gekommen.
Bis um 09.30 Uhr legt der SMI um 0,08% auf 6’295,86 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt 0,18% auf 963,62 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,05% auf 5’560,95 Punkte.
Die deutlichsten Kursgewinne verbucht Transocean (+4,4%). BP soll es nämlich erstmals seit Beginn der Katastrophe im Golf von Mexiko gelungen sein, den Ölfluss aus dem defekten Bohrloch zu stoppen. Transocean vereinbarte noch am Vorabend mit Royal Dutch Shell und BHP Billiton eine verringerte Zahlung – eine spezielle Standby-Rate, die unter der regulären vertraglichen Rate für die Nutzung der Bohrplattformen liege. Damit können sich die beiden Kunden nicht mehr auf «Force Majeure» berufen. Die ZKB wertet dies insgesamt positiv. Petroplus (-0,1%) sind unterdessen am Tabellenende zu finden.
Die Banktitel von UBS (-0,3%), CS (unv.) und Julius Bär (+0,2%) zeigen sich nach den Verlusten am Vortag uneinheitlich. Zu den deutlichen Abschlägen am Donnerstag war es gekommen, nachdem der Abschluss der US-Bank JP Morgan trotz höherem Quartalsgewinn mit Skepsis aufgenommen worden war. Bemängelt wurde insbesondere ein Rückgang beim Investmentbanking.
ABB (+0,5%) scheint bei der geplanten Erhöhung des Anteils an der indischen Tochtergesellschaft auf Widerstand zu stossen, was jedoch den Kurs nicht belastet. Die Indische Life Insurance Corporation (LIC), die 16,3% Anteile an dem Unternehmen hält, fordert nun 950 bis 1’000 Rupien je Aktie, wie eine indische Zeitung schreibt. ABB will den Anteil an der indischen Tochtergesellschaft auf 75% von derzeit rund 52% ausbauen. ABB bietet gegenwärtig 900 Rupien je Aktie.
Die Pharmatitel Roche (-0,7%) und Novartis (-0,3%) tendieren leichter. Novartis hatte am Vortag nach Gewinnmitnahmen im Minus geschlossen. Das dritte Schwergewicht Nestlé steigt um 0,2% und beeinflusst damit die Tendenz des Gesamtmarkts leicht positiv.
Im Minus tendieren die Versicherungswerte. ZFS (-0,3%) erhöhte die Rückstellungen für Kreditausfälle auf ihrem Portfolio mit gewerblichen Immobilienkrediten in Grossbritannien und Irland im zweiten Quartal um 330 Mio USD. Als Grund für die Erhöhung der Rückstellungen wird die andauernde Verschlechterung der Immobilienmärkte in Grossbritannien und Irland angeführt. Swiss Re geben 0,8% nach.
Lonza (-0,3%) legt kommende Woche Zahlen vor und dürfte nach Ansicht der ZKB-Analysten im 1. Halbjahr 2010 insgesamt nur begrenzt von der Konjunkturerholung profitiert haben.
In der zweiten Reihe präsentierte Energiedienst (+1,5%) Zahlen für das erste Semester und traf dabei knapp die Erwartungen der Bank Vontobel. Besser als erwartet fielen unterdessen die Halbjahreszahlen der ZGKB (+0,4%) aus. Orior (-0,3%) will sich stärker im Ausland engagieren. «Wir streben längerfristig einen Umsatzanteil von ca. 25% an», sagte Konzernchef Rolf U. Sutter im Interview mit AWP.
WTG (+1,7%)legte kräftige Umsatzzahlen vor und zeigt sich für das Gesamtjahr positiv. Infranor (ungehandelt) musste dagegen einen deutlichen Umsatzeinbruch hinnehmen. (awp/mc/ps/09)