US-Eröffnung: Sehr schwach – Konjunktursorgen und Daten

Schwache Daten zum Verbrauchervertrauen in den USA trübten das Bild zusätzlich ein. «Wir sehen definitiv eine Flucht in Sicherheit», kommentierte Tom Schrader vom Aktienhandel bei Stifel Nicolaus Capital Markets die Verluste. «Die Leute verkaufen alles, was riskant ist.»


In der ersten Handelsstunde sank der Dow Jones Industrial Average um 2,38 Prozent auf 9.897,28 Punkte. Damit setzte der US-Leitindex die Talfahrt der vergangenen Woche fort, nachdem er am Montag fast unverändert geschlossen hatte. Der breiter gefasste S&P-500-Index büsste 2,48 Prozent auf 1.047,93 Punkte ein. Noch deutlicher ging es an der Technologiebörse Nasdaq bergab: Der Composite-Index fiel um 3,02 Prozent auf 2.153,49 Punkte und der Nasdaq-100-Index verlor 3,18 Prozent auf 1.777,68 Punkte.


Die negativ aufgenommene Bilanzvorlage liess Aktien von Micron Technology um 12,77 Prozent auf 8,74 US-Dollar abstürzen. Der grösste amerikanische Speicherchipverkäufer übertraf zwar mit seinen Zahlen zum dritten Quartal die Erwartungen der Analysten. Allerdings fiel der Ausblick enttäuschend aus. Micron rechnet bestenfalls mit einem leichten Wachstum. 3M Company erwartet indes für das zweite Quartal des laufenden Jahres ein Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich. Die Papiere des Mischkonzerns gaben um marktkonforme 2,28 Prozent auf 77,18 Dollar nach.


Aktien von Caterpillar gaben um 5,23 Prozent auf 61,03 Dollar nach. Der weltgrösste Baumaschinen-Hersteller will von Xuzhou Construction Machinery deren Anteil von 15,87 Prozent an der Caterpillar Xuzhou Ltd übernehmen. Nach Abschluss der Transaktion werde das Unternehmen vollständig zu Caterpillar gehören, teilte Caterpillar mit. Zudem will der Baumaschinen-Hersteller die Kapazitäten für den Bau von Baggern in China verfünffachen und ab Ende des Jahres den Bau einer neuen Fabrik in Brasilien beginnen.


Deutliche Verluste von 3,44 Prozent auf 455,88 Dollar mussten auch die Anteilsscheine von Google hinnehmen. Der Suchmaschinenbetreiber will sein Geschäft in China mit einem erneuten Schachzug retten. Im monatelangen Streit mit der Regierung in Peking über Zensur und Einflussnahme kommt der Internetkonzern deshalb den Behörden etwas entgegen und beendet die monierte automatische Weiterleitung bei seiner Suchmaschine von China ins freiere Hongkong. Zudem bekommt Google laut einem Bericht des «Wall Street Journal» viel Konkurrenz bei der geplanten Übernahme des Reisesuchmaschinen-Softwareanbieters ITA. So hätten das Online-Reisebüro Expedia, die Reise-Suchmaschine Kayak und der Technologieanbieter Travelport Interesse an einem Kauf bekunde.


Sinkende Ölpreise sorgten bei Aktien aus der Branche für Kursverluste. Im Fahrwasser schwacher Börsen gaben die Notierungen für den wichtigen Rohstoff spürbar nach. Chevron verloren 2,32 Prozent auf 68,34 Dollar und ExxonMobil verbilligten sich um 1,97 Prozent auf 57,32 Dollar. Experten rechnen nicht mehr mit einer schwerwiegenden Beeinträchtigung der Ölförderung in der Region durch den Tropensturm Alex. Dies hatte zuletzt die Preisentwicklung für das «schwarze Gold» gestützt. ( awp/mc/pg/27)

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