Apple verkauft 1,7 Millionen iPhones in drei Tagen
Bereits die Vorbestellungen für das iPhone 4 hatten alles bisher Dagewesene in den Schatten gestellt. Als dann am Donnerstag der Verkauf losging, bildeten sich lange Schlagen vor den Geschäften. «Wir entschuldigen uns bei den Kunden, die wir wieder wegschicken mussten, weil wir nicht genügend Nachschub hatten», sagte Jobs. In den USA beträgt die Wartezeit momentan drei Wochen, in Deutschland kann der Exklusivpartner Telekom auch erst wieder irgendwann im Juli liefern. Beim ersten iPhone 2007 hatte Apple noch 74 Tage gebraucht, um die erste Millionen Stück loszuwerden.
Exzellenter Schnitt
Apple bestreitet mittlerweile ein gutes Drittel seines Umsatzes mit dem iPhone. Die Kalifornier machen mit dem Handy einen exzellenten Schnitt. Die Einzelteile kosten gerade mal ein Viertel dessen, was der Kunde letztlich im Laden zahlen muss. Der Marktforscher iSuppli hat das Smartphone aufgeschraubt und herausgefunden, dass der Wert der Materialien für das kleinste Modell bei lediglich 187,51 Dollar liegt (rund 150 Euro).
Zwei-Jahres-Verträge
Das fertige Gerät verkauft Apple im britischen Online-Store ab umgerechnet rund 600 Euro. In dem Preis stecken dann allerdings noch Arbeits-, Entwicklungs-, Lizenz- und Vertriebskosten. In Deutschland und anderen Ländern gibt es den neuesten Streich aus Kalifornien meist nur mit Zwei-Jahres-Vertrag. Die Telekom verlangt für die 16-Gigabyte-Variante je nach Tarif zwischen 1 Euro und knapp 300 Euro. Das Modell mit 32 Gigabyte Speicher kostet etwa 100 Euro mehr.
Komponenten leicht teurer als bei Vorgänger-Modellen
Apple hat gegenüber den Vorgängern allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen müssen. In den vergangenen Jahren habe der Preis der Komponenten zwischen 170 und 180 Dollar gelegen, sagte iSuppli-Analyst Kevin Keller am Montag der Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg. Im iPhone 4 steckt etwa ein höher auflösender Bildschirm. Der allein kostet laut iSuppli 28,50 Dollar und stammt vermutlich vom südkoreanischen Elektronikkonzern LG.
Infineon-Chip
Auch der deutsche Halbleiter-Hersteller Infineon ist wieder vertreten, allerdings nur noch mit einem Chip. Nach Angaben des Marktforschers UBM TechInsights stammt der sogenannte Basisband-Prozessor von den Münchenern. Er sorgt für die Mobilfunk-Verbindung. Dagegen kommt der GPS-Empfänger nach den Erkenntnissen von UBM TechInsights und iSuppli dieses Mal vom Rivalen Broadcom. Infineon lehnte am Montag einen Kommentar ab.
Imagegewinn für Zulieferer
Die Zulieferung für Apples iPhone ist dank des grossen Erfolgs nicht nur lukrativ, sondern auch ein Imagegewinn. Apple ist momentan noch die Nummer drei unter den Smartphone-Herstellern, arbeitet sich aber immer mehr an die beiden Rivalen Nokia und Research In Motion (RIM) mit seinen Blackberrys heran. Neben einem besseren Bildschirm verfügt das iPhone 4 gegenüber den Vorgängern über längere Batterielaufzeiten, einen schnelleren Prozessor und zwei eingebaute Videokameras, eine hinten und eine vorne für Videokonferenzen. ( awp/mc/ps/16)