US-Wirtschaft im ersten Quartal schwächer als angenommen
Bei der zweiten Schätzung Ende Mai war noch von 3,0 Prozent die Rede gewesen und davor von 3,2 Prozent. Im vierten Quartal lag der Zuwachs noch bei robusten 5,6 Prozent. Ökonomen hatten mit dem Dämpfer allerdings gerechnet. Das Ministerium korrigierte den Zuwachs bei den Konsumausgaben, von denen die US-Wirtschaft zu 70 Prozent abhängt, von 3,5 Prozent auf 3 Prozent nach unten. «Wir sehen eine Menge Anzeichen dafür, dass sich das Tempo der Erholung etwas verlangsamt hat», sagte Scott Brown, Chefökonom des Investmenthauses Raymond James&Associates der Fachagentur Bloomberg vor Veröffentlichung der Zahlen. Kurzfristig hätten die Risiken für das Wachstum möglicherweise zugenommen.
Gedämpftere Einschätzung der Konjunkturlage
Die US-Notenbank hatte am Mittwoch ebenfalls eine etwas gedämpftere Einschätzung der Konjunkturlage abgegeben, vor allem wegen der Folgen der Schuldenkrise in Europa. Zwar komme die Erholung nach der Krise voran, während sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt schrittweise bessere, teilte die Federal Reserve mit. Allerdings unterstütze die Lage auf den Finanzmärkten wegen der «Entwicklungen im Ausland» das Wachstum nicht mehr so wie bisher. Zugleich bestätigte die Zentralbank erwartungsgemäss die Zinsspanne zwischen 0,0 und 0,25 Prozent.
Erst im kommenden Jahr an der Zinsschraube drehen
An den Märkten wird damit gerechnet, dass die Federal Reserve erst im kommenden Jahr an der Zinsschraube dreht. Völlige Ruhe an der Inflationsfront gibt den Spielraum dazu. Als Reaktion auf die schwere Wirtschaftskrise hatte die Fed diesen Zielkorridor im Dezember 2008 in einer beispiellosen Entscheidung festgelegt. (awp/mc/gh/25)