Züblin 2009/10: Rückkehr in Gewinnzone – Herausforderungen bleiben hoch
Die Herausforderungen bleiben aber hoch. «Die Kapitalmärkte sind weiter volatil», sagte CEO Bruno Schefer am Dienstag an der Bilanzmedienkonferenz. Er erwartet aber ein gutes operatives Ergebnis und einen positiven Cash-Flow für 2010/11. Das Ziel einer Eigenkapitalquote von 40% ist laut Schefer in zwei bis drei Jahren möglich. In Anbetracht dieses Ziels und der geplanten Renovationen verzichtet Züblin erneut auf eine Dividende.
Sorgenkind Niederlande – schwacher Euro bereitet Kopfzerbrechen
Während sich der Schweizer Immobilienmarkt nach Ansicht von Schefer weiterhin stabil entwickeln dürfte und in Deutschland und Frankreich erste Erholungstendenzen zu beobachten seien, bleibt das Sorgenkind des Unternehmens die Niederlande. Eigentlich wollte sich Züblin aus diesem Markt zurückziehen. Im abgelaufenen Jahr konnte allerdings keine Immobilie veräussert werden. «Der Markt kann schnell drehen. Aus heutiger Sicht ist dieser allerdings für internationale Investoren nicht attraktiv», bewertet der CEO die Lage in den Niederlanden. Eine weitere Abwertung des Portfolios sei zu erwarten, allerdings nicht mehr in dem Ausmass der letzten Jahre.
Kopfzerbrechen bereite auch der weiter schwächelnde Euro. Da ein Teil der Fremdfinanzierung in Euro bestehe, sei ein negativer Einfluss auf den Aktienkurs bei einer weiteren Aufwertung des Schweizer Franken nicht auszuschliessen.
Portfolio weiter reduziert
Während des Geschäftsjahres fuhr Züblin fort, sich von nicht-strategischen Immobilien zu trennen. Sieben Liegenschaften im Wert von 61 Mio CHF seien verkauft worden – alle mit Gewinn, wie Schefer betont. Insgesamt belief sich der Wert des Immobilienportfolios wie bereits im April bekannt gegeben auf 1,493 Mrd CHF nach 1,515 Mrd CHF im Vorjahr.
CFO Aase geht
Unterdessen verlässt der bisherige Finanzchef George Aase im Laufe des Geschäftsjahres das Unternehmen. Schefer werde die Funktion bis auf weiteres zusätzlich übernehmen. Ein Nachfolger werde derzeit nicht gesucht, Unterstützung bekommt der CEO durch Thomas Wapp, den aktuellen Chief Accounting Officer. Dieser solle in den kommenden 12 bis 15 Monaten in die Funktion des CFO hineinwachsen.
Kosteneinsparungen helfen
Dank Kostensenkungen um insgesamt 18% konnte die EBITDA-Marge stabil gehalten werden Der Mietertrag sank allerdings um 20 Mio CHF auf 103 Mio CHF. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA verringerte sich, ohne Gewinn aus Verkauf von Anlageliegenschaften, auf 77 (92) Mio CHF. Das operative Ergebnis ging auf 23 (35) Mio CHF zurück.
Die entsprechende Eigenkapitalquote lag bei 31,1% nach 29,8% im Vorjahr. Das voll verwässerte Eigenkapital pro Aktie betrug per 31. März 2010 6,02 CHF nach 6,46 CHF im Vorjahr. Der Hauptgrund für die Abnahme war die Schwäche des Euro. Die Leerstandquote konnte nach 9,6% im Vorjahr nicht unter 10% gehalten werden – sie lag bei 11%.
Finanzierung stabil
Die Finanzierung sei indes stabil, alle Kreditbedingungen (Covenants) seien zu 100% erfüllt worden, sagte CEO Schefer. Hypotheken im Betrag von 108 Mio CHF seien erfolgreich refinanziert worden und die Verhandlungen für die in den kommenden 12 Monaten anstehenden Refinanzierungen liefen vielversprechend.
Ergebnis den Erwartungen entsprechen
Analysten zeigten sich wenig überrascht – die Ergebnisse entsprächen den bereits Ende April vorgelegten Eckdaten. Die schwierige Situation auf dem niederländischen Markt lasse keine Höherbewertung zu, so der Tenor. Auch die Aktie zeigte sich unbeeindruckt von den Zahlen. Gegen Mittag stehen die Titel bei geringen Volumen unverändert bei 3,99 CHF, während der SPI leicht zulegen kann. (awp/mc/pg/07)