Deutschland: Wirtschaft auf Erholungskurs

2011 wird der Aufschwung dann aber schon wieder auf 1,4 Prozent gebremst – insbesondere durch geringere staatliche Ausgaben mit dem Auslaufen der Konjunkturprogramme. Trotz der beträchtlichen Fortschritte werde das Vorkrisenniveau aber noch nicht wieder erreicht. Vor sechs Monaten hatte die Bundesbank noch ein Wachstum von 1,6 für das laufende beziehungsweise 1,2 Prozent für das kommende Jahr vorhergesagt.


Auswirkungen der europäischen Schuldenkrise bleiben begrenzt
Die Währungshüter gehen bei ihrer Prognose davon aus, dass die Auswirkungen der europäischen Schuldenkrise begrenzt bleiben. «Dies setzt allerdings glaubwürdige Massnahmen zur nachhaltigen Sanierung der öffentlichen Haushalte voraus.» Obwohl die Sparpakete die Konjunkturerholung bremsen könnten, halten die Notenbanker die Sanierung der öffentlichen Haushalte für unabdingbar. «Diese Risiken erscheinen geringer als die drohenden massiven Vertrauenseffekte einer unterbleibenden oder als unzureichend wahrgenommenen Konsolidierung.»


Staatliche Defizitquote bleibt unter 5 Prozent
2010 werde die staatliche Defizitquote voraussichtlich stark steigen, aber unter 5 Prozent bleiben. Für das kommende Jahr zeichne sich ein Rückgang des Staatsdefizits auf eine Grössenordnung von 4 Prozent ab. Die Schuldenquote werde aus heutiger Sicht aber von dem bereits hohen Niveau aus weiter steigen.


Export als Wachstumstreiber Nummer eins
Wachstumstreiber Nummer eins wird nach der Prognose der Export sein. «Im Jahr 2010 dürften die Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen mit 8,5 Prozent recht kräftig zunehmen», schreibt die Bundesbank. Die deutsche Industrie profitiere dabei vor allem vom Anziehen der globalen Nachfrage nach höherwertigen Kapitalgütern, «die das deutsche Exportsortiment in besonderem Masse prägen». Auch bei den Exporten ist eine Rückkehr zur Vor-Krisen-Stärke aber noch nicht in Sicht. Da die Weltwirtschaft 2011 insgesamt etwas schwächer wachsen werde, dürften die Ausfuhren dann nach der Prognose nur um 5,25 Prozent zulegen.


Inflationsraten von 1,2 und 1,6 Prozent
Die Notenbank hob auch die Vorhersage für die Inflationsentwicklung an. Sie geht jetzt von einer Inflationsrate im laufenden Jahr von 1,2 (0,9) Prozent und für das kommende Jahr von 1,6 (1,0) Prozent aus. Trotz der Belastungen durch höhere Rohölpreise und die Abwertung des Euro bleibe die Preisentwicklung damit moderat. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für die Eurozone eine Inflationsrate von nahe, aber unter zwei Prozent an.  (awp/mc/ps/15)

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