EU-Verlauf: Schwach – Indizes weiten Verluste aus und brechen Erholung ab
Die Unsicherheit um die Schuldenkrise in Europa belaste weiterhin die Märkte, meinten Börsianer. Eine Analystin sagte zudem, zahlreiche konjunkturelle Frühindikatoren drohten ihren Zenit zu erreichen, was auf ein weniger schnelles wirtschaftliches Wachstum deute.
Öl-Aktien setzten Anleger auf ihre Verkaufslisten. Total und Eni sackten im EuroStoxx 50 um 2,12 und 1,67 Prozent ab. Royal Dutch Shell gaben in London um 1,20 Prozent nach. Während BP weiter gegen die verheerende Ölpest im Golf von Mexiko ankämpft, verliert die Aktie immer mehr an Boden. Mit einem Minus von 2,73 Prozent auf 418,541 Pence war sie einer der schwächsten Werte im «Footsie». Goldman Sachs senkte die Einstufung von «Buy» auf «Neutral» und das Kursziel von 770 auf 600 Pence. Sein neues Ziel reflektiere eine Schadenssumme von 23 Milliarden Dollar und berücksichtige auch den Imageverlust durch einen Bewertungsabschlag gegenüber den Wettbewerbern, schrieb Goldman-Analyst Michele della Vigna.
Kräftige Verluste gab es auch im Einzelhandelssektor. Titel der britischen Supermarktkette Tesco fielen um 2,98 Prozent auf 394,988 Pence. Die überraschende Rücktrittsankündigung von Tescos langjährigem Chef Terry Leahy sei am Markt negativ aufgenommen worden, hiess es..
Gefragt waren dagegen Gold-Aktien, nachdem der Goldpreis auf ein neues Rekordhoch von 1.251,05 US-Dollar geklettert war. Randgold verteuerten sich um 0,50 und Fresnillo um 0,39 Prozent.
Für Lichtblick sorgten ausserdem die Papiere von ABB . Sie zählten mit einem Zuwachs von zuletzt 0,42 Prozent auf 19,30 Franken zu den stärksten Werten im Swiss-Market-Index (SMI) . Im frühen Handel hatten sie zeitweise über eineinhalb Prozent zugelegt. Der Industriekonzern will die britische Chloride Group – ein Hersteller von Systemen zur unterbrechungsfreien Stromversorgung – für 860 Millionen Pfund in bar übernehmen. Die Übernahme sei strategisch durchaus sinnvoll, kommentierte Analyst Panagiotis Spiliopoulos von der Bank Vontobel. Gestützt wurden die ABB-Anteilsscheine zudem von einem positiven Analystenkommentar. Goldman Sachs hob die Aktien auf ihre «Conviction Buy List» und begründete den Schritt mit den positiven Gewinnaussichten für die gesamte Industriegüterbranche. (awp/mc/pg/16)