IHAG Kommentar: Rebound der Aktienmärkte ? Aber Vertrauen ist angeschlagen
In der Folge stiegen diese Bonds markant und es sanken im Gegenzug die Renditen. In der Schweiz musste für ganz kurzfristige Gelder (Tagesgeld) sogar eine «Parkgebühr» in Form von negativen Zinsen bezahlt werden. Die Lage beruhigte sich dann wieder und die überverkaufte Situation an den Akteinmärkten brachte eine Gegenbewegung. Das Gold war zum Beginn der Eurokrise noch gesucht, korrigierte dann aber von USD 1240 auf USD 1180 pro Unze. In der vergangenen Woche stieg der Goldpreis wieder um gut 3% und konnte die USD 1200er Marke wieder zurückerobern. Auch das Öl, welches aus Angst vor einem «Double Dip» in Europa mit entsprechendem Nachfragerückgang kurz unter die Marke von USD 70 per Barrel fiel, stieg letzte Woche wieder über USD 74.
Patt-Situation
Diverse Zeichen deuteten letzte Woche auf eine überverkaufte Situation hin, welche zumindest eine technische Gegenbewegung in den Aktien erwarten liess. Nun sehen wir eine Patt-Situation, wonach bei den Staatsaugaben gespart werden muss, was den sich etablierenden Aufschwung in Europa abwürgen oder behindern könnte. Auf der anderen Seite waren die Konsumenten bis Ende April wieder ausgabefreudiger und auch die Situation am Arbeitsmarkt hat sich geprägt von besserem Geschäftsgang bei den Unternehmen leicht entspannt. Wird der Kursrückgang der Aktienmärkte nun zur Selbsterfüllung? Werden nun die Konsumenten und somit Unternehmen wieder vorsichtiger mit ihren Ausgaben? Oder bieten die tiefe P/E Bewertung, die meist sehr solide Finanzsituation der Unternehmen und die hohe Dividendenrenditen einen günstigen Einstiegspunkt, um die Akteinquote zu erhöhen?
Mittelfristige Verbesserung der Staatsfinanzen
Obwohl wir die Probleme auf Ebene der Staatsverschuldung sehen, so könnte der Schock doch in dem Sinne positive Auswirkungen haben, als nun jeder Politiker gemerkt hat, dass der Staat nicht endlos Geld hat, um die diversen Interessenten-Gruppen zu alimentieren. Es muss nun gespart werden. Somit sind die Chancen für eine mittelfristige Verbesserung der Staatsfinanzen und Stabilisierung des Finanzsystems gegeben. Wir glauben daher im Grossen und Ganzen nicht an den «Double-Dip», sondern erachten solide Aktien mit starker Marktstellung und guter operativer Cashgenerierung als weiterhin gute Anlageopportunität. Der Rebound könnte diese Woche noch etwas weiter gehen, allerdings dürfte die Volatilität weiterhin hoch bleiben. Das Vertrauen ist angeschlagen und für mittelfristig höhere Kurse braucht es nun eine Konsolidierung. Risikofähige Investoren können Zukäufe wagen, allerdings würden wir mit disziplinierten Stopp Limiten arbeiten
(IHAG/mc/hfu)