CH-Eröffnung: Freundlich nach starken US-Vorgaben

Ob sich die freundliche Tendenz im Tagesverlauf hält, muss sich weisen. In den USA und in Grossbritannien sind am Montag die Börsen geschlossen. Daher dürfte die Bereitschaft, vor dem langen Wochenende und den Gewinnen der vergangenen Tage Positionen glattzustellen, vergleichsweise hoch sein, heisst es am Markt.


Das Blue-Chips-Barometer SMI steigt gegen 09.30 Uhr um 0,24% auf 6’320,41 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,13% auf 968,52 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,09% auf 5’582,01 Punkte.


Finanzaktien gehörten in den USA am Vorabend zu den grössten Gewinnern. Hierzulande halten sich CS (+0,7%), UBS (+0,3%) und Julius Bär (+0,2%) freundlich. Stärker können GAM (+1,3%) zulegen. Die Assekuranzen tendieren verhaltener, vor allem Swiss Re (-0,4%; Vortag +4,5%) und ZFS (-0,1%; Vortag +3,4%).


Die grössten Avancen gibt es für Clariant (+3,0%), ohne Unternehmensnachrichten. Sehr fest tendieren auch SGS (+1,0%).


Die defensiven Roche (+0,6%), Novartis (+0,7%) und Nestlé (+0,1%) verbuchen unterschiedlich starke Aufschläge. Roche hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für einen anti-HCV Immunoassay-Test erhalten, was als kursneutral gewertet wird.


Swatch (-1,5%) und Richemont (-1,9%) werden von den Anlegern tiefergestellt. Die Schweizer Uhrenexporte haben im April 2010 erneut zugelegt, wobei sich die Wachstumsraten gegenüber März aber wieder deutlich abgeschwächt haben. Auch liegt der April mit den nominalen Wachstumsraten leicht unter dem Durchschnitt der ersten vier Monate von +16,4%. Analysten sprechen von einer erwarteten Verlangsamung.


Zudem dürften nach JP Morgan und Nomura noch weitere Kurszielanpassungen auf Richemont zukommen, diese Banken haben das Kursziel erhöht. Der Genfer Luxusgüterkonzern hatte am Vortag Geschäftszahlen vorgelegt.


Syngenta (-0,5%) zählen zu den grössten Verlierern. Wettbewerber Monsanto hatte sein Gewinnprognose für laufende Geschäftsjahr zuvor kräftig gesenkt. Als Grund führte der weltgrösste Agrar- und Biotechnikkonzern das schleppende Geschäft mit Unkrautvernichtern an. Nachgeahmte, billigere Produkte überschwemmen seit einiger Zeit den Markt. Nun will Monsanto das Produktportfolio verkleinern und sich mit seinen Preisen für die Vernichter denen der Konkurrenz annähern.


Im breiten Markt liegen einige Nachrichten vor. Dottikon ES sind nach Zahlen noch nicht gehandelt. Der Spezialchemiekonzern hat im Geschäftsjahr 2009/10 einen Gewinnrückgang verbucht, die Aktionäre sollen auf eine Dividende verzichten.


Temenos (Aktie -1,1%) hat einen weiteren Teil von Viveo veräussert, der nicht zum Kerngeschäft gehört, und u-blox (unv.) einen Auftrag vermeldet. Swissmetal ist nach eigener Einschätzung gut ins Geschäftsjahr 2010 gestartet, zudem will sich Laxey offenbar von der Beteiligung am Unternehmen trennen. Die Aktien notieren unverändert.


Transocean verlieren 4,7%. Die Zitterpartie im Golf von Mexiko geht weiter. Ob der Ölkonzern BP bei seinem Versuch, das Bohrloch am Meeresgrund zu verschliessen, erfolgreich war, blieb zunächst offen. Die Unsicherheit über die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen des Unfalls sowie über den längerfristigen Ausblick der Offshore-Bohrindustrie hielten an, heisst es in einem Kommentar. Das Transocean-Management will am Nachmittag über den Stand der Dinge informieren.


OC Oerlikon (-13,4%) zeigen sich angesichts der laufenden Kapitalerhöhung weiter volatil. (awp/mc/ps/11)

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